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Saftig wollte Zuma für BVB

Von Heesen auf die Schulbank - mit Kentsch bis 2009

Bielefeld (WB/dis). Neuzugang Nummer sieben ist da: Arminia Bielefeld hat Reinhard Saftig von Borussia Dortmund verpflichtet. Saftig wird beim Fußball-Bundesligisten die Rolle des Geschäftsführers Sport spielen. Gestern wurde der 53-Jährige, der beim DSC einen Dreijahresvertrag erhält, vorgestellt.

»Ich hoffe, dass Arminia in der kommenden Saison mindestens so erfolgreich wird wie in der vergangenen«, sagte Saftig. Sein Vertrag gilt aber auch für die 2. Liga. In Understatement übte er sich nicht, sagte ehrlich: »Auf einen Posten wie diesen habe ich hingearbeitet. Ich glaube, für die Aufgabe gut geeignet zu sein.«
Morgen ist Saftigs erster Arbeitstag, gestern tauschte er sich zum ersten Mal mit seinem Vorgänger Thomas von Heesen, Arminias künftigem Trainer, aus. Saftig: »Er hat mir bestätigt, sich auf die Zusammenarbeit zu freuen.« Weil von Heesen noch nicht über die erforderliche Trainerlizenz verfügt, wird er sich demnächst zu einem Lehrgang anmelden. Der Zusammenarbeit mir Saftig blickt er mit Optimismus entgegen. »Wir kennen uns, er ist jemand, mit dem ich mich sehr gut verstehe. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich Ruhe brauche, um mich auf meine Arbeit zu konzentrieren.« Erst vor einer Woche hatte der DSC Kontakt zu Saftig gesucht, der Talent-Scout von Borussia Dortmund hatte dann beim BVB um die Freigabe gebeten.
DSC-Präsident Hans-Hermann Schwick freute sich, in Saftig einen Mann verpflichtet zu haben, »der über einige Beziehungsgeflechte verfügt, die für Arminia von großem Nutzen sein könnten.«
Saftig gab an, über eine detaillierte Computerdatei mit etlichen Spielernamen zu verfügen, verriet aber nicht, welcher davon ein Kandidat für seinen neuen Arbeitgeber sein könnte. »Ich muss mich ja auch erst einmal mit Thomas von Heesen abstimmen.« Dass ein talentierter Mann von den BVB-Amateuren kommen könnte, schloss der Rheinländer aus.
In den viereinhalb Jahren als BVB-Scout habe er so viele Fußballspiele gesehen wie kaum ein anderer (»drei pro Woche«), darum sei ihm auch der Name Sibusiso Zuma, Neuzugang der Arminia, nicht fremd. »Ihn wollte ich vor drei Jahren zur Borussia holen. Die Ablöse war aber zu hoch.«
Saftig, der bei acht Profiklubs als Trainer gearbeitet hat, gab an, auf die Verzahnung der Profi- mit der Amateur- und Jugendabteilung großen Wert zu legen. »Jedes Jahr ein Owomoyela steht in seinem Vertrag«, scherzte Schwick.
Saftig wird seinen Hauptwohnsitz in Dortmund behalten, sich ein Appartement in Bielefeld mieten. Er ist verheiratet mit Beatrix, hat zwei Töchter und einen Sohn.
l Gestern verlängerte der Verein auch vorzeitig den Vertrag mit Roland Kentsch um zwei Jahre. Der Finanz-Geschäftsführer unterschrieb bis 31. Dezember 2009.

Artikel vom 23.06.2005