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Kesselbrink wird
zum Centercourt

Streettennis-Spektakel am 1. Juli

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Elf Tennisvereine in Bielefeld haben sich der großen Herausforderung gestellt: Sie und rund 1 200 Kinder sind dabei, wenn die WTV-Dunlop-Street-Tennis-Tour 2005 zum ersten Mal in der dreijährigen Geschichte in Bielefeld gastiert. Am 1. Juli wird es dort Tennis pur geben. Knapp vier Stunden lang werden auf der Asphaltdecke des Kesselbrinks die Softtennisbälle über die Netze geschlagen. Dann steht Bielefeld ganz im Zeichen des Tennis.

»Es hätten zwar ein paar Vereine und ein paar Schulen mehr sein können, doch unter dem Strich liegen wir mit 1 200 Kindern im Soll und im Vergleich mit den anderen Tourstädten auf Augenhöhe«, so das Fazit vom Bielefelder Tenniskreisvorsitzenden Bernd Kassing. Es war der Einladung zur Pressekonferenz, die im Sportland Dornberg stattfand, ebenso gefolgt wie Waldemar Braun (1. Vorsitzender des Tennisbezirk), Axel Seemann (Sportwart Tenniskreis Bielefeld), Klaus Becker und Klaus Kölling (Sportamt Bielefeld), sowie Norbert Schlingmann (Sparkasse Bielefeld). Doch die Tür für weitere Teilnehmer ist noch nicht geschlossen. »Wir haben auch noch Platz für spät Entschlossene«, sagt Kassing.
Kira Schneider vom WTV, die zusammen mit Ernst Sasse (Vizepräsident Breitensport im WTV) für die Tour 2005 verantwortlich zeichnet, informierte die Vereinsvertreter über die Tour, deren Idee, Ziele und den Ablauf in Bielefeld. Im Vorfeld gab dieses Duo den Vereinen Hilfestellungen, wie sie sich auf dieses große Tennisspektakel vorbereiten können. Alles dient dem Zweck, um die Kids für den Tennissport zu begeistern und diese kurz oder lang an den Verein zu binden.
Angesichts sinkender Mitgliederzahlen mussten die Verantwortlichen reagieren. Tennis ist nicht mehr ein Selbstläufer wie zu Zeiten von Boris Becker und Steffi Graf. Dabei ist Streettennis nahezu ideal, um junge Mädchen und Jungs für den Umgang mit der gelben Filzkugel zu begeistern. Streettennis ist schnell erlernbar, ein variables Spiel, welches auf der Straße oder auf Parkplätzen wie dem Kesselbrink gespielt werden kann. Man benötigt ein Netz und ein Klebeband zum markieren der Spielfläche: Schon kann der Spaß mit dem kleinen Softball beginnen. Doch solch ein Tennisevent wie auf dem Kesselbrink soll erst der Anfang sein. »Streettennis muss auch weiterhin in Schulen und Vereinen angeboten werden, um den Kids eine Plattform für den möglichen Vereinseinstieg zu bieten«, so Kira Schneider.
Auch für die Vereine lohnt sich das Engagement für den Streetday am Kesselbrink. Im Rahmen der Veranstaltung haben sie die Möglichkeit, sich zu präsentieren, um neue Mitglieder zu gewinnen. Das Ziel ist weiterhin, Kinder in die Vereine zu lotsen und ihnen Möglichkeiten zur sinnvollen Freizeitgestaltung zu geben. Diese immens wichtige und soziale Funktion darf nicht, wie es die Politik es häufig tut, unterschätzt werden. Wie schon erwähnt, aber auch ein wichtiger Aspekt in Hinblick sinkender Mitgliederzahlen.

Artikel vom 24.06.2005