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Im Spültuch tummeln
sich Keime und Co.

Im Kühlschrank sollte es im Sommer nicht wärmer als acht Grad Celsius sein.Foto: DAK

Salmonellen - jetzt ist Hygiene in der Küche besonders wichtig

Von Ellen Grundmann
Bielefeld (WB). Sommer, Sonne - Salmonellen: Keime lieben die Wärme und vermehren sich in der Hitze explosionsartig. Sorgfalt ist geboten!

Salmonellen kommen in den verschiedensten Lebensmitteln vor. Primäre Infektionsquellen sind besonders von Geflügel, Rindern und Schweinen stammende Lebensmittel, wobei die Tiere in den seltensten Fällen klinisch erkrankt sind, so das Robert-Koch-Institut. An der Spitze der Infektionen verursachenden Lebensmittel stehen Geflügel - Huhn, Ente, Gans und Pute - und vor allem rohe Eier und Speisen, die Rohei enthalten, so das RKI weiter. Dazu gehören Eischäume, Cremes, Konditoreiwaren, Mayonnaise und Speiseeis. Eine weitere wichige Infektionsquelle sind rohes Fleisch und nicht ausreichend erhitzte Fleischprodukte, wie etwa Schlachtgeflügel, Hackfleisch, Rohwurstsorten, besonders frische Mettwurst und Fleischsalate. Aber nicht nur der Verzehr dieser Lebensmittel ist gefährlich, schon durch die Berührung können die Erreger übertragen werden und andere Lebensmittel infizieren. Und zwar rasend schnell: Bei Zimmertemperatur verdoppeln sich die Salmonellen etwa alle 15 Minuten, das heißt, aus zehn Salmonellen werden nach nur fünf Stunden 10 500 000, warnt das Paderborner Kreisgesundheitsamt.
Hygiene heißt das magische Wort, das in der heißen Jahreszeit von besonderer Bedeutung ist. Nach dem Umgang mit rohen Lebensmitteln, besonders tierischer Herkunft, sollte man sich unbedingt die Hände waschen - und zwar mit warmem Wasser und Seife, damit keine Keime auf andere Produkte übertragen werden. Überhaupt sollten Rohkost und Fleisch getrennt voneinander verarbeitet und Schneidebretter, Messer und Arbeitsplatten gründlich nach jedem Arbeitsgang gereinigt werden. Sorgfalt ist auch in Sachen Spüllappen geboten. »Ein unsauberes, feuchtes Wischtuch kann ohne weiteres mit 100 Millionen Keimen pro Quadratzentimeter und mehr besiedelt sein«, so das Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin. Beim Auftauen von gefrorenem Geflügel und Gefrierfleisch muss darauf geachtet werden, dass das Tauwasser nicht andere Lebensmittel verunreinigt. Beim Kochen, Braten und Grillen müssen Fleisch, Hackfleisch und frische Bratwurst unbedingt komplett durcherhitzen, das bedeutet bei 70 Grad Celsius für mindestens zehn Minuten, erst dann sind alle Keime abgetötet. Das gilt auch für Speisen, die in der Mikrowelle zubereitet werden. Spiegel- und Rühreier am besten durchbraten, das Frühstücksei lieber fünf bis sechs Minten kochen.
Lebensmittel, die gekühlt werden müssen, sollten nicht zu lange außerhalb des Kühlschranks lagern. Das gilt auch für Eier. Da Krankheitserreger auch durch Insekten übertragen werden können, sollten Lebensmittel, die nicht im Kühlschrank Platz finden, im geschlossenen Behälter oder abgedeckt aufbewahrt werden. Wichtig: Im Kühlschrank darf es im Sommer nicht wärmer als acht Grad Celsius werden. Wenn es trotz aller Vorsicht zu einer Salmonelleninfektion kommt, können Durchfall, Fieber und Erbrechen die Folge sein. Dann muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Besonders gefährlich kann die Infektion für Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Kinder und Ältere sein.

Artikel vom 01.07.2005