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Mehr Teddys für Kinder

125 Jahre Steiff: Zahl der Sammler steigt nicht mehr


Giengen an der Brenz (dpa). Der zuletzt durch Konsumflaute und Konjunkturkrise gebeutelte Plüschtier-Hersteller Steiff sieht im 125. Jahr seines Bestehens wieder optimistisch in die Zukunft. »Wir sind im vergangenen Jahr in Deutschland wieder um sechs Prozent gewachsen«, sagte gestern Steiff-Geschäftsführer Friedhelm Brandau. Auch sei der Exportanteil wieder auf fast 50 Prozent gewachsen. Genaue Zahlen veröffentlicht die Margarete Steiff GmbH in Giengen im Kreis Heidenheim nicht. Im Geschäftsjahr 2003 hatte die Gruppe mit weltweit knapp 1500 Mitarbeitern einen Umsatz von 87,3 Millionen Euro erzielt. Ziel der Hersteller der Stofftiere mit dem »Knopf im Ohr« ist es, sowohl den Markt der hochpreisigen Sammlerobjekte zu bedienen, wie auch das »gesamte Kinderzimmer« zu erobern.
»Bombig eingeschlagen haben unsere neuen, preisgünstigen Kinderspielzeuge der Linie 'cosy friends'«, sagte Brandau. Die Produkte, in China produziert, hätten Umsatzeinbrüche in den »mittleren Segmenten« aufgefangen. Schwer tue sich nach wie vor der Teddybär in der Preisklasse um 100 Euro. Die Ware der exklusiven, so genannten Klassik-Linie, die ausnahmslos aus hochwertigen Naturprodukten gefertigt werde, verkaufe sich zwar recht gut. Dennoch steige die Zahl der Sammler derzeit nicht mehr, konstatierte Brandau. Sammler sei nicht gleich Sammler: »Da gibt es Milliardäre als auch Hartz IV-Empfänger«, sagte der Geschäftsführer.
»Wir haben ein gutes Konzept«, betonte Brandau. Das Vorhaben, auf den chinesischen Markt vorzudringen, müsse »mit aller Sorgfalt« verwirklicht werden. Klar sei, dass »die Menschen dort konsumieren wollen«. Zum Kauf von Steiff-Produkten will Brandau auch nicht mehr nur die Omas und Tanten, sondern auch die Kinder selber bringen. »Kinder sollen sagen: Ich will ein Steiff-Tier«, sagte der Geschäftsführer.

Artikel vom 23.06.2005