23.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Teilzeit-Schulrätin« macht Karriere

Barbara Sommer gilt als Favoritin für das Amt der NRW-Schulministerin

Bielefeld (WB/kol). Als »erste Teilzeit-Schulrätin« machte Barbara Sommer vor zehn Jahren von sich reden. Der Beruf, den sie mit großer Wahrscheinlichkeit in Zukunft ausüben wird, erfordert Vollzeit-Einsatz: die 56-jährige Schulrätin in der Kreisverwaltung Gütersloh gilt als Top-Favoritin für das Amt der Schulministerin im neuen Kabinett von Jürgen Rüttgers.
Barbara Sommer vor zweieinhalb Jahren bei einer Theaterpremiere in Bielefeld mit Ehemann Herbert , den Töchtern Nora und Friederike sowie Sohn Johann Frederik. Das Ehepaar hat noch die beiden älteren Söhne Daniel und Peter.Archivfoto: Stefan Hörttrich
Barbara Sommer ist Pädagogin mit großer Erfahrung in der Schulpraxis. In Bielefeld geboren, legte sie ihr Abitur am Ceciliengymnasium ihrer Heimatstadt ab. Nach ihrem Studium an der Pädagogischen Hochschule Saarbrücken unterrichtete sie an mehreren Grundschulen und einer Sonderschule für Lernbehinderte in Bielefeld, bevor sie am 15. Dezember 1982 - es war ihr 34. Geburtstag - als jüngste Schulleiterin Bielefelds zur Rektorin der Josefschule ernannt wurde.
Zehn Jahre späte wechselte Barbara Sommer aus der Schulpraxis in die Verwaltung. Als Schulrätin in der Verwaltung des Kreises Herford war sie zunächst für 40 Grundschulen zuständig.
Nicht nur als Lehrerin, auch als Familien-Managerin bewährte sich Barbara Sommer. Die Gütersloher Kreisverwaltung, wohin die Pädagogin 1995 ebenfalls als Schulrätin wechselte, richtete für die Mutter von fünf Kindern eigens eine Teilzeit-Stelle ein. Landesweit hatte es das zuvor noch nicht gegeben.
Quasi nebenher hat sich Barbara Sommer zudem für die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr engagiert. Als Mit-Autorin eines Lehrbuches für Verkehrserziehung zählte sie 1996 zu den Preisträgern der Christopherus-Stiftung.
Verheiratet ist die Schulamtsdirektorin, die derzeit noch an der Kreisverwaltung Gütersloh tätig ist, mit dem Bielefelder Unternehmer Herbert Sommer. Der geschäftsführende Gesellschafter der gleichnamigen Fahrzeugbau-Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Bielefeld ist seit drei Jahren Präsident der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen. Sommer wie auch seine Ehefrau sind Mitglieder der CDU.

Artikel vom 23.06.2005