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Nur zu einem Drittel ausgelastet

Weserberglandklinik schickt weiteren 100 Mitarbeitern die Kündigung


Von Wolfgang Braun
Höxter (WB). Etwa 100 von 245 Mitarbeitern der Asklepios-Weserberglandklinik werden Ende des Monats ihre Kündigung erhalten. Grund: »Die Klinik mit ihren 250 Betten ist mit durchschnittlich 70 Patienten nur zu dreißig Prozent ausgelastet«, erklärte Wilhelm B. Volkert, Geschäftsführer des Krankenhauses diesen Schritt. Wegen schlechter Auslastung war bereits die Mitarbeiterzahl im vergangenen Jahr von 340 auf 219 gesenkt worden.
Die Kündigungen seien unausweichlich, so Volkert, um die wirtschaftliche Lebensfähigkeit der Klinik zu erhalten.
Die Weserbergland-Klinik für physikalische Therapie war im September 2002 vom international agierenden Asklepios-Medizin-Konzern übernommen worden. Um das Akut-Krankenhaus für physikalische Therapie und Neurologie aus seiner wirtschaftlichen Schieflage herauszubringen, war mit den Krankenkassen eine Umwandlung in eine Fachklinik für neurologische und orthopädische Rehabilitation vereinbart worden. Seit Januar diese Jahres ist die Weserberglandklinik eine reine Reha-Einrichtung. Aber: »Der Anstieg der Bettenauslastung auf das angestrebte Niveau vollzieht sich langsamer, als von den Kostenträgern und der Klinikleitung geplant«, bedauert Volkert. Das habe seinen Grund in zusätzlichen Restriktionen im Gesundheitswesen und auch in der starken Verunsicherung von Patienten, die offenbar aus Angst um den Arbeitsplatz auf eine medizinisch angeratene Reha-Behandlung verzichteten. Um das anerkannt hohe medizinische Niveau zu halten werden 30 Mitarbeiter über den derzeitigen Bedarf weiterbeschäftigt
In wirtschaftlich guten Zeiten Anfang der 90-er Jahre beschäftigte die bundesweit bekannte Weserberglandklinik mit damals 500 Betten noch 500 Mitarbeiter.

Artikel vom 23.06.2005