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Müllfahrer
fällt aus Lkw

15 Stunden am Steuer


Osnabrück (dpa). Der Konkurrenzkampf unter Entsorgungsbetrieben und der damit verbundende Zeitdruck für das Personal hat nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Osnabrück einen Müllfahrer im Emsland das Leben gekostet. Der 26 Jahre alte Mann sei nach Arbeitstagen von bis zu 15 Stunden ohne nennenswerte Pausen am Steuer des Müllfahrzeugs eingeschlafen, aus dem Führerhaus gefallen und von der umkippenden Maschine zermalmt worden. Die Tragödie habe sich in Geeste zugetragen, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Die Behörde leitete ein Ermittlungsverfahren gegen die Verantwortlichen des Betriebes wegen fahrlässiger Tötung ein. Das private Entsorgungsunternehmen habe den Auftrag für die Müllbeseitigung im Kreis Emsland neu erhalten. Bei einer Betriebsversammlung Anfang 2005 sei dem Personal gesagt worden, die 30 Prozent Preisunterschied zur Konkurrenz müssten auch durch überlange Arbeitszeiten eingespart werden. Nach Zeugenaussagen hatte der Mann am Vortag 15 Stunden gearbeitet, war gegen 22.30 Uhr nach Hause gekommen und am frühen Morgen des nächsten Tages um 03.30 Uhr wieder aus dem Haus gegangen.

Artikel vom 23.06.2005