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Pferd »Picasso« wieder da

Illegaler Handel mit kranken Tieren weitet sich aus

Von Ernst-Wilhelm Pape
BadOeynhausen(WB). Krimineller Pferdehandel in Deutschland: Knapp sieben Monate nach seinem spurlosen Verschwinden ist der Wallach »Picasso« wieder aufgetaucht.
Landwirt Martin Pönnighaus und Tochter Daniela, hier mit Pferd »Lantana«, freuen sich, das Wallach »Picasso« wiedergefunden wurde.
Pferdebesitzer Martin Pönnighaus aus Bad Oeynhausen (Kreis Minden-Lübbecke) hatte das kranke Tier am 3. Dezember 2004 als Beistellpferd an die 28-jährige Pferdehofbesitzerin Daniela G. aus Rosendahl bei Coesfeld abgegeben. Es sollte auf dem Hof seinen Lebensabend verbringen, da es nicht mehr für Turniere eingesetzt werden konnte. Für das Pferd wurden 350 Euro gezahlt: Kosten für eine Behandlung, die von der Tierklinik Telgte angeregt worden war. Bereits am 4. Dezember war das Pferd vom Hof verschwunden, ebenso wie weitere 20 Tiere.
Während die Staatsanwaltschaft Münster eine Anklage wegen Betruges und Unterschlagung gegen die 28-Jährige vorbereitet, tauchte der Wallach bei einem Pferdeliebhaber in Garbsen bei Hannover wieder auf. Er hatte das Tier von einem Pferdehändler aus Ostbevern im Münsterland für 4000 Euro gekauft. Ferner hatte ein Tierarzt bescheinigt, dass das kranke Tier kerngesund sei. Der Pferdehändler hat bereits zugegeben, mehrere Tiere von der beschuldigten Hofbesitzerin gekauft und weiterverkauft zu haben. An Preise könne er sich aber nicht erinnern. Pönnighaus: »Der jetzt aufgedeckte illegale Pferdehandel war professionell vorbereitet.«

Artikel vom 23.06.2005