Tel Aviv/Gaza (dpa). Nach einem erfolglos verlaufenen Spitzentreffen in Jerusalem drohen Israel und die Palästinenser einander wieder mit neuer Gewalt.
Ein Strategieberater des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon warnte gestern, Israel werde nicht vor Angriffen in palästinensischen Bevölkerungszentren zurückschrecken, sollten militante Palästinenser den Abzug aus dem Gazastreifen mit Anschlägen stören. »Wir müssen möglicherweise Waffen einsetzen, die Schaden anrichten, auch innerhalb der Zivilbevölkerung«, sagte Scharons Berater Eival Gilad. Militante Palästinensergruppen drohten mit neuen Selbstmordanschlägen in Israel, sollte die israelische Armee die gezielten Tötungen ihrer Anführer wieder aufnehmen. Ranghohe israelische Militärs sagten der Zeitung »Haaretz«, angesichts der jüngsten Eskalation der Gewalt habe die Armee die Wiederaufnahme der gezielten Tötungen militanter Führer beschlossen. Die Palästinenserführung hat enttäuscht auf das Gipfeltreffen ihres Präsidenten Mahmud Abbas mit Scharon reagiert. Alle Versprechen Scharons seien an Bedingungen geknüpft. Der israelische Regierungschef hatte den Palästinensern die Kontrolle über die Städte Kalkilia und Bethlehem binnen zwei Wochen angeboten, dies jedoch von einem konsequenten Vorgehen gegen militante Gruppen abhängig gemacht. Ein Palästinenser eröffnete gestern in Nablus das Feuer auf ein Gebäude, in dem Regierungschef Ahmed Kureia sich während eines Besuchs in der Stadt aufhielt. Der Politiker sei unverletzt, teilte sein Büro mit. Sicherheitskräfte nahmen den palästinensischen Angreifer fest. Die radikale Fatah-Gruppierung Al-Aksa-Brigaden entschuldigte sich für den Vorfall. Es handele sich um die Tat eines Mitglieds ihrer Organisation, das auf eigene Faust gehandelt habe. Die israelische Armee nahm in der Nacht zum Mittwoch im Westjordanland elf weitere mutmaßliche Mitglieder der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad fest. Die Gruppe hatte sich zu einem tödlichen Feuerüberfall auf einen israelischen Siedler bekannt.
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