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BMW fährt 2006 nur
noch ganz Sauber

Ehe mit Williams ist damit gescheitert


München (dpa). BMW geht 2006 erstmals mit einem eigenen Rennwagen auf Titeljagd in der Formel 1. Dafür übernimmt der Konzern die Mehrheitsanteile am Schweizer Sauber-Team. »Die Entscheidung ist ein starkes und langfristiges Bekenntnis von BMW zur Formel 1«, begründete Entwicklungsvorstand Burkhard Göschel den Schritt des bayerischen Unternehmens. BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen ergänzte: »Hauptgrund für diese Übernahme ist unser langfristiges Ziel, den WM-Titel zu gewinnen.« Peter Sauber bezeichnete die neue Partnerschaft mit einem Hersteller als »eine ideale Lösung«.
Mit dem Kauf von Sauber - in den nächsten drei Jahren wird BMW auch die Anteile der Schweizer Bank Credit Suisse an der Sauber Holding AG übernehmen - dürfte gleichzeitig die Ehe mit dem aktuellen Partner Williams noch vor dem verflixten siebten Jahr vorbei sein. Theissen sagte zwar: »Ich würde mich freuen, wenn Williams auch in der kommenden Saison mit unseren Motoren fahren würde.« Aber für eine weitere Partnerschaft, wenn auch auf nicht so hohem Niveau wie bisher, scheinen beide schon zu sehr zerstritten zu sein.
Überraschend kam diese offiziell in der Nacht zum Mittwoch vom BMW-Vorstand beschlossene Entscheidung für Sauber nicht - allenfalls die kurzfristige Verkündung. Der bayerische Motorenproduzent und der britische Chassispartner führten zuletzt einen »Rosenkrieg« - die verbalen Attacken gingen unter die Gürtellinie. Die endgültige Trennung wird wohl zum Saisonende erfolgen, zumal Williams angesichts der tiefen Zerwürfnisse schon eingeräumt hatte, sich nach einem neuen Partner umzuschauen.

Artikel vom 23.06.2005