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Ministerpräsidenten-Wahl

Nur einen Versuch frei


Mag sein, dass die Gegenstimme bei der gestrigen Ministerpräsidentenwahl aus dem eigenen Lager von jenem CDU-Abgeordneten stammte, der auch beim Landesparteitag für seine Begriffe zuviel FDP im Koalitionsvertrag gelesen hatte. Rüttgers nahm es gelassen.
Gut so. Er weiß wie kein anderer, welch harte Aufgaben ihm und seiner Partei noch bevorstehen. Demos vor dem Landtag und die langsam anlaufende Besitzstandsverteidigung-Maschinerie gaben gestern schon mal einen kleinen Vorgeschmack. Rüttgers hat mehr Arbeit für dasselbe Geld, andere sagen genauso richtig: für weniger Geld, angekündigt. Die notwendigen harte Schnitte angesichts leerer Kassen und fehlender Jobs werden nicht nur auf der Straße Folgen haben sondern auch innerhalb der Landes-CDU.
Wenn nämlich »der Jürgen« auch hinter den Kulissen und gegenüber insistierenden Parteifreunden keine Ausnahmen vom Spargebot macht, dann könnte es eines gar nicht fernen Tages auch noch mehr unsichere Kantonisten geben.
Den neuen Ministerpräsidenten muss das nicht beeindrucken. Denn er und seine Fraktion wissen ganz genau, sie haben nur einen Versuch frei. Reinhard Brockmann

Artikel vom 23.06.2005