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Schwarzkopf mit
besten Chancen

Claudia Tonn verpasst WM-Norm

Von Elmar Neumann
Ratingen (WB). Die große Siegerin des Meetings in Ratingen war gar nicht vor Ort. Weil bei diesem Qualifikations-Wettkampf für die Leichtathletik-WM in Helsinki (6. - 14. August) nur Karin Ertl (LAC Fürth/München/Würzburg) die Norm übertraf, hat jetzt die für den LC Paderborn startende Lilli Schwarzkopf die allerbesten Chancen auf das letzte Siebenkampf-Ticket.

Sonja Kesselschläger (6221 Punkte/SC Neubrandenburg), Erste der Jahresbestenliste, und Karin Ertl (6136), in Ratingen Zweitplatzierte hinter der Australierin Kylie Wheeler (6231), haben einen Platz im DLV-Kader sicher. »Mit der Vergabe der dritten Fahrkarte werden wir uns noch bis nach der U 23-EM in Erfurt Zeit lassen. Das wird ein Zweikampf zwischen den dort startenden Lilli Schwarzkopf und Christine Schulz, die die Norm von 6100 Punkten beide erfüllt haben«, sagt Bundestrainer Klaus Baarck (60).
Die 21-jährige Schwarzkopf hatte auf einen Start in Ratingen verzichtet, da sie sich in der Vorbereitung auf eben jene U 23-Titelkämpfe (14. bis 17. Juli) befindet. Die Norm übertraf die in Siebenstern lebende Studentin Ende Mai in Götzis (6146). Schwarzkopfs Vorteil: Die Leverkusenerin Schulz zog sich in Ratingen - wie Sonja Kesselschläger - eine Verletzung zu, musste den Wettkampf abbrechen und wird in Thüringen kaum in bester Verfassung antreten können.
Große Hoffnungen auf die Teilnahme an einem weiteren internationalen Großereignis hatte sich auch Claudia Tonn gemacht. Die Olympia-Zwölfte von Athen aber verabschiedete sich mit schwachen Leistungen in den ersten vier Disziplinen bereits an Tag eins aus dem Nominierungsrennen. »Was misslingen konnte, ist misslungen«, sagte die 24-Jährige. Da half auch eine erhebliche Leistungssteigerung am zweiten Tag nicht mehr. Zwar reichte es für die 1,80 Meter große Modellathletin im Weitsprung (6,60 m) zu einer fantastischen neuen Bestleistung und auch im 800 m-Lauf (2:09,80 min.) zum Disziplinensieg, aber mehr als 6054 Punkte und Rang drei waren nicht mehr herauszuholen. So ändern sich die Zeiten. Im Vorjahr hatte Tonn bei der Vergabe der Athen-Tickets das bessere Ende für sich, diesmal scheint das Glück auf Lilli Schwarzkopfs Seite.

Artikel vom 27.06.2005