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Bunt: So malte Schimpanse Congo.

Affenkunst schlägt Warhol-Bild


London (dpa). Wer über moderne Kunst schon immer gesagt hat, das könne jeder Affe besser, darf sich bestätigt fühlen. In London haben Gemälde eines Schimpansen mehr Geld eingebracht als die Werke renommierter moderner Künstler. Die drei feuerwerkartigen Farbexperimente des Zooaffen Congo aus dem Jahr 1957 wurden für umgerechnet 20 000 Euro versteigert - das 20fache des Schätzpreises. Ein Bild der Chapmann-Brüder, zweier Stars der Britart-Bewegung, brachte nur 2500 Euro, ein Warhol-Gemälde fand gar keinen Käufer.
Der Ersteigerer der Affenbilder, der Amerikaner Howard Hong, sagte, er hätte notfalls bis 70 000 Euro mitgeboten: »Das sieht doch aus wie ein früher Kandinsky.«
Der Affe wurde Mitte der 50er Jahre von dem Verhaltensforscher Desmond Morris zum Malen ermutigt und bekam sogar eine eigene Ausstellung. Congo starb 1964 an Tuberkulose.

Artikel vom 22.06.2005