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Friedenspreis
geht an
Orhan Pamuk

Ost und West versöhnt


Frankfurt/Main (dpa). Der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk (53) erhält dieses Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Das teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels gestern in Frankfurt mit. Die renommierte Auszeichnung wird Pamuk am 23. Oktober zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse verliehen. Das Preisgeld wurde in diesem Jahr von 15 000 auf 25 000 Euro aufgestockt.
»Mit Orhan Pamuk wird ein Schriftsteller geehrt, der wie kein anderer Dichter unserer Zeit den historischen Spuren des Westens im Osten und des Ostens im Westen nachgeht«, begründete der Stiftungsrat seine Wahl. Er sei einem Begriff von Kultur verpflichtet, »der ganz auf Wissen und Respekt vor dem anderen gründet«. Pamuk habe ein Werk geschaffen, »in dem Europa und die muslimische Türkei zusammenfinden«.
Der in Istanbul lebende Autor wurde mit Romanen wie »Die weiße Festung«, »Rot ist mein Name« oder zuletzt »Schnee« bekannt. Seit er behauptet hat, in der Türkei seien 30 000 Kurden und eine Million Armenier umgebracht worden, sieht er sich Anfeindungen nationalistisch gesinnter Türken ausgesetzt.
Der Friedenspreis des Buchhandels gehört zu den bedeutendsten Auszeichnungen in Deutschland.

Artikel vom 23.06.2005