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Baytar brachte
Glück zurück

Landesliga: Türk Sports Wandel

Von Frederic Gast
Bielefeld (WB). Die Landesligasaison ist vorbei, und im Bielefelder Lager schaut man ausschließlich auf zufriedene Gesichter. Sowohl der TuS Jöllenbeck auf Rang fünf als auch der FC Türk Sport (Elfter) konnten ihr Saisonziel erreichen und befinden sich derzeit in der verdienten Sommerpause.

Vor allem beim FC Türk Sport sah alles zunächst ganz anders aus. Nach dem zwölften Spieltag - 1:3-Niederlage in Dützen - warf Coach Mehmet Ertunc das Handtuch. Bis dahin hatten die Türk Sportler lediglich sechs Zähler auf ihrem Konto, und viele schlossen schon mit dem Kapitel Landesliga ab. Zwei Wochen später übernahm Adnan Baytar das Ruder im Brackweder Stadion, und mit ihm kehrte der Erfolg zurück.
Gleich in seiner ersten Partie als Spielertrainer gewann der FC mit 3:2 beim SC Vlotho. »Adnan hat einen großen Anteil daran, dass wir so eine gute Rückrunde geboten haben«, weiß Vorständler Beysafa Uludasdemir, was sie an ihrem Coach haben, will jedoch auch die Spieler nicht vergessen: »Die Vorbereitung auf die Rückserie wurde fast ohne Übungsleiter absolviert, da Adnan erst eine Woche vor Serienbeginn wieder dazugestoßen ist. Die Mannschaft wollte es sich selber beweisen«.
Dass sie das geschafft hat, verdeutlicht ein Blick auf die Statistik. Hätte der FC die identische Punktzahl, die er in der Rückrunde erreichte(29), schon in der Hinserie erzielt, hätten sie die Saison als Tabellenzweiter punktgleich mit Maaslingen beendet.
Als Schlüsselspiel bezeichnet Uludasdemir den 3:1-Heimerfolg gegen den Meister FC Bad Oeynhausen: »Der hat die letzten Zweifel aus der Welt geschafft«. Die positivste Überraschung der Saison sei laut Uludasdemir Jochen Pape: »Der Junge kam aus der A-Jugend und hat auf Anhieb eine klasse Saison gespielt«.
Schlechte Erinnerungen hat er hingegen an den dritten Spieltag, als Türk Sport nach Spielabbruch mit 2:5 gegen Avenwedde verlor und zudem Stürmer Özgen Yildiz nachträglich für den Rest der Saison gesperrt wurde. »Das war ein Katastrophenspiel. Da hat unser Ansehen sehr gelitten«, bedauert Uludasdemir noch heute die Vorkommnisse.
Jetzt freut sich Uludasdemir schon auf die neue Landesligasaison. Ein Dorn im Auge ist ihm allerdings die Rückkehr auf den Kupferhammer: »Vier bis fünf Neuverpflichtungen haben nur aufgrund des schlechten Platzes abgesagt, obwohl schon so gut wie alles in trockenen Tüchern war«.
Zudem hat Türk Sport weitere Abgänge: Raphael Krause wechselt zum Verbandsligisten SV Hövelhof. Bülent Cimsir und Serhat Acikdilli folgen ihrem ehemaligem Trainer Mehmet Ertunc und verlassen den Verein in Richtung A-Ligist Türk Gücü Sennestadt.
Tore für Türk Sport: Kaya (10), A. Baytar (7), Sever (6), Evcimen (3), Altun (3), Kesti (3), Pehlivan (2, Gündogdu (2), Oezkaya (2), Krause (1), Erdem (1), Kundag (1), Martina (1), Pape (1), Topatan (1), Acikdilli (1).
Über die abgelaufene Spielzeit ist TuS-Coach Dirk Palmowski durchaus glücklich: »Insgesamt können wir sehr zufrieden sein. Es hätten zwar am Ende ein paar Punkte mehr sein können, doch die hätten auch nichts mehr geändert«. Für die etwas nach unten zeigende Leistungskurve aus der Rückrunde hat Palmowski mehrere Erklärungen: »Ein Cem Tanaz, der topfit ist, hätte sicherlich den ein oder anderen Punkt mehr ausgemacht«. Ein anderer Grund sei die fehlende Konstanz, die ihren Ursprung in der Unerfahrenheit der Truppe habe. So verlor man nach einer »super Partie« gegen den SV Spexard (2:1), die für Palmowski neben den beiden Auseinandersetzungen gegen Avenwedde (1:0- und 3:0-Sieg) zu den Höhepunkten der Saison zählte, drei Spiele in Folge.
Das absolute Highlight der Saison in Palmowskis Augen war der 3:2-Erfolg gegen Bünde. »Da haben wir nach 0:2-Rückstand innerhalb von nur 15 Minuten die Partie gedreht«, erfreute Palmowski die intakte Moral seiner Truppe. Negativerlebnis war das 0:6 im Heimspiel gegen Steinhagen, in dem sich die »Jürmker« zeitweise vorführen ließen.
Beim TuS Jöllenbeck verabschiedet sich Thomas Köhler, der zur SpVg. Steinhagen wechselt. Die Zukunft von Goalgetter Cem Tanaz ist weiterhin ungewiss.
Tore für Jöllenbeck: Tanaz (20), Schäffer (10), Hölscher (7), Warmons (4), Hammerschmidt (4), Spilker (2), Daseking (1), Demmer (1), Ludwig (1), Schlüter (1), Moch (1).

Artikel vom 27.06.2005