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Mugabe verbietet Gärten

Verbot trifft arme Stadtbewohner in Simbabwe


Harare (dpa). Ungeachtet der großen Lebensmittelknappheit in Simbabwe verbieten die Behörden den Armen in den Städten des afrikanischen Landes nun auch das Anlegen von eigenen Gemüsegärten. Das berichtete der staatliche Rundfunk. Zur Begründung wurde auf den Umweltschutz verwiesen.
Die oppositionelle Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC), die in den Armenvierteln ihre Wählerschaft hat, kritisierte die Anordnung scharf. Nachdem die so genannte Säuberungsaktion der Regierung von Präsident Robert Mugabe mitten im Winter der südlichen Hemisphäre mehr als 100 000 Menschen obdachlos gemacht habe, werde das Überleben dieser Menschen nun noch schwieriger.
Die vor einem Monat gestartete Abrissaktion gegen illegale Siedlungen und Schwarzmarkthändler hat den chronischen Mangel an Gütern aller Art inzwischen weiter verschärft und zu steigenden Preisen geführt. Mehr als 30 000 Menschen wurden festgenommen. Ins Visier geraten nun auch Ausländer aus anderen afrikanischen Ländern. Die Regierung akzeptierte den Besuch einer UN-Sondergesandten, die die Auswirkungen der Abrissaktion in den Elendsquarieren untersuchen will.

Artikel vom 22.06.2005