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Brasilien fordert im
Halbfinale Deutschland

Tapfere Japaner erkämpfen ein 2:2 und scheiden aus

Köln (dpa). Rekord-Weltmeister Brasilien hat sich ins Halbfinale des Confederations Cups gezittert und fordert nun am Samstag in Nürnberg Gastgeber Deutschland heraus.

Drei Tage nach dem 0:1 gegen Mexiko musste sich der fünffache Champion gestern gegen Japan mit einem 2:2 (2:1) zufrieden geben, schloss die Vorrundengruppe B aber als Zweiter vor dem Asien-Meister ab. Im RheinEnergy-Stadion brachten Robinho (10.) und Ronaldinho (32.) die phasenweise brillant aufspielenden Südamerikaner zwei Mal in Führung. Shunsuke Nakamura (27.) und Masashi Oguro (88.) trafen für die Japaner, die sich nach ihrem Überraschungserfolg gegen Europameister Griechenland mit einer weiteren respektablen Vorstellung aus dem Turnier verabschiedeten.
Die Ankündigung von Carlos Alberto Parreira, seinen Mittelfeld-Stars nach der Pleite gegen Mexiko eine Denkpause zu verordnen, erwies sich als Phrase. Ronaldinho und Kaka wirkten von Beginn an mit. Ronaldinho war an beiden Toren beteiligt: In der 10. Minute legte der Weltfußballer »Wunder-Stürmer« Robinho den Ball zum 1:0 auf, beim zweiten Tor bediente der von Real Madrid umworbene Angreifer den Mittelfeldstrategen des FC Barcelona mustergültig. Einem weiteren Treffer von Kaka (17.) stand nur der Pfosten im Weg.
Drei Tage nach ihrem 1:0 gegen das Team von Otto Rehhagel versuchten die Japaner, den Worten ihres Trainers Zico (»Wir werden auf Sieg spielen«) Taten folgen zu lassen. Die flinken Asiaten zeigten in einer rassigen Partie keinen Respekt und suchten immer wieder die Offensive. Dabei ließen sie dem fünffachen Weltmeister jedoch häufig zu viel Spielraum. Allerdings legte die Parreira-Elf auch immer wieder Kunstpausen ein. Dabei zeigten die Japaner auf, dass die Abwehr um die Bundesliga-Legionäre Lucio und Juan durchaus verwundbar ist.
In der 4. Minute haderten die Japaner mit Schiedsrichter Mourad Daami aus Tunesien, der einem Treffer von Akira Kaji (4.) wahrscheinlich zu Unrecht wegen Abseits die Anerkennung verweigerte. Mitte der ersten Hälfte kam die Zico-Elf mächtig auf. Unmittelbar nach Wiederbeginn bewahrte Marcos seine Mannschaft gegen den freistehenden Atsushi Yanagisawa vor dem erneuten Ausgleich. Durch Nachlässigkeiten im Abschluss vergab Brasilien in der Schlussphase einen durchaus möglichen höheren Vorsprung. Das rächte sich in der 88. Minute, als Oguro sein zweites Turniertor markierte.
Japan: Kawaguchi (Jubilo Iwata) - Kaji (FC Tokio), Tanaka (Jubilo Iwata), Miyamoto (Gamba Osaka), Alex (Urawa Reds) - Hidetoshi Nakata (AC Florenz), Ogasawara (Kashima Antlers - 46. Koji Nakata/ Olympique Marseille), Nakamura (Reggina Calcio), Fukunishi (Jubilo Iwata) - Tamada (Kashiwa Reysol - 46. Oguro/Gamba Osaka), 13 Yanagisawa (Messina Calcio - 74. Suzuki/Kashima Antlers)
Brasilien: Marcos (SE Palmeiras) - Cicinho (FC Sao Paulo), Lucio (Bayern München), Juan (Bayer Leverkusen), Leo (FC Santos) - Kaká (AC Mailand - 62. Renato/FC Sevilla), Gilberto Silva (Arsenal London), Zé Roberto (Bayern München - 78. Edu/FC Arsenal), Ronaldinho (FC Barcelona) - Robinho (FC Santos), Adriano (Inter Mailand - 62. Julio Baptista/FC Sevilla)
Schiedsrichter: Daami (Tunesien)
Zuschauer: 46 000
Tore: 0:1 Robinho (10.), 1:1 Nakamura (27.), 1:2 Ronaldinho (32.), 2:2 Oguro (88.)
Gelbe Karten: Alex, Hidetoshi Nakata, Kaji (2.) / Cicinho, Zé Roberto

Artikel vom 23.06.2005