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Beach-Boykott gebannt

Keine Differenzen in den Spieler-Kontrakten

Berlin (dpa). Der Volleyball-Weltverband FIVB scheint die Kraftprobe bei der 5. Beach-WM mit den Aktiven abwenden zu können.

Nach Ankunft des Beachvolleyball-Direktors der FIVB, Angelo Squeo, glätteten sich in der Hauptstadt die Wogen. Squeo betonte, dass es keine Differenzen in den Kontrakten zwischen den Athleten der USA und den anderen Ländern geben würde. Dazu legte er den Vertrag vor, der von den US-Amerikanern unterzeichnet werden musste. »Wir sind froh, dass die besten Spielerinnen und Spieler der Welt hier bei der WM sind«, betonte er.
Die sportliche Bilanz für die deutschen Frauen-Teams kann sich mit sechs Siegen und nur drei folgenlosen Niederlagen sehen lassen. Alle sechs Teams sind heute (ab 9 und 0.30 Uhr/RTL), wenn auch die Männer eingreifen, weiter im Wettbewerb. Die Olympia-Fünften Stephanie Pohl/Okka Rau (Hamburg) besiegten Ryo Tokuno/Mika Teru Saiki (Japan) mit 2:0 (21:19, 21:14). Auch Susanne Lahme/Danja Müsch (Berlin) gewannen ihren Auftakt gegen Hilda Gaxiola/Mayra Garcia (Mexiko) problemlos 2:0 (21:14, 21:14).
»Das war ein souveräner Sieg in einer Pflichtaufgabe«, sagte Müsch. Die mit einer Wildcard teilnehmenden Rieke Brink-Abeler/Hella Jurich (Münster) behielten gegen Laura Bruschini/Diletta Lunardi (Italien) 2:1 (17:21, 21:19, 15:10) die Oberhand.
Die weiteren DVV-Athletinnen musste nach Niederlagen in der Verliererrunde um den Verbleib im Wettbewerb kämpfen und waren dabei jeweils 2:0 erfolgreich. Ines Pianka/Jana Vollmer (Hamm/Rottenburg) feierten nach dem 0:2 gegen Erika und Emilia Nyström (Finnland) einen Sieg mit 21:14, 22:20 gegen Kathrine Maasiede/Kristine Wiig (Norwegen). Laura Ludwig/Sara Goller (Leverkusen/ Kiel), die gegen die Norwegerinnen Nila Ann Hakedal/Ingrid Torlen 1:2 verloren hatten, kamen mit 23:21, 21:15 gegen Lina und Petia Yanchulowa (Bulgarien) weiter. Anja Röder/Helke Claasen (Berlin) gewannen nach dem 0:2 gegen Kylie Gerlic/Angela Clarke (Australien) 27:25, 21:19 gegen Holly McPeak/Jennifer Kessy (USA).
Auslöser für die Auseinandersetzung zwischen der FIVB und den Spielern sind die WM-Teilnahme der USA-Teams und Gerüchte über unterschiedliche Spielervereinbarungen. »Wir werden in Erwägung ziehen, das WM-Turnier vorzeitig zu beenden und Paris als nächste Station der Welt-Tour nicht zu spielen«, sagte Okka Rau. Zusammen mit Sydney-Olympiasiegerin Natalie Cook (Australien) hatte sie am späten Montagabend den WM-Beginn unter Vorbehalt verkündet.
»Ich bin grundsätzlich gegen einen Boykott, begrüße aber den Warnschuss gegen die FIVB. Wir haben nur wenig Möglichkeiten, für unser Recht zu kämpfen«, sagte Danja Müsch. »Wir haben Knebelverträge der FIVB unterschrieben«, fügte Susanne Lahme hinzu. Die Teilnehmer der Welt-Tour mussten Verträge für vier Jahre unterzeichnen, durch die sie sich verpflichteten, acht Turniere pro Jahr zu spielen. Das trifft auch auf die USA-Teams zu.

Artikel vom 22.06.2005