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Klaschka ganz cool

Debüt auf Centre Court


London (dpa). Das Handy gab keine Ruhe, die SMS trafen dutzendweise ein, und dann noch die erste Pressekonferenz. »Oh Gott, das habe ich ja noch nie gemacht«, sagte Sabine Klaschka nach dem Match ihres Lebens auf dem Centre Court von Wimbledon. Im Tennis-Heiligtum erlebte die 24jährige Debütantin mit dem 6:3, 6:2 über die Britin Elena Baltacha die bisher schönsten 62 Minuten ihrer Laufbahn.
»Es ist eigentlich ein Traum. Dafür spielt man Tennis. Ich glaube, ich muss erst aufwachen«, sagte die Münchnerin, deren Match auf dem Spielplan kein Platz zugewiesen worden war. Doch Fedcup-Teamchefin Barbara Rittner hatte die 179. der Weltrangliste schon am Sonntagabend vorgewarnt, dass sie wegen ihrer britischen Kontrahentin wohl auf einem der beiden großen Plätze antreten müsste.
Nach dem Ende der letzten planmäßigen Partie auf dem Centre Court kam das Kommando der Organisatoren, und es setzte der in Kiew geborenen Elena Baltacha mehr zu. »Die Gegnerin war viel nervöser als ich. Sie hat vor dem Match sogar geheult«, erzählte Sabine Klaschka, die sich den 13 800 Fans fassenden Centre Court viel größer vorgestellt hatte und sich von der Atmosphäre nicht beeindrucken ließ. Elena Baltacha schoss dagegen im zweiten Satz wütend einen Ball quer durch die Gegend - er landete ausgerechnet in der königlichen Ehrenloge.
Sabine Klaschka ist in Runde zwei krasse Außenseiterin gegen Russlands Weltranglisten-Sechste Jelena Dementjewa. Angst? Klachka: »Ich habe nichts zu verlieren.«

Artikel vom 22.06.2005