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RX 8: Anders als alle anderen

Mazdas Sportler mit einem Kreiskolbenmotor - Fahrbericht

Dieses Auto ist anders. Dder Mazda RX8 unterscheidet sich grundlegend von allem, was sich sonst noch auf vier Rädern auf den Straßen bewegt.

Attraktiv-aggressiv haben die Designer den bärenstarken Sportboliden gezeichnet. Die lange Schnauze, das Stummelheck und die kurzen Überhänge weisen bereits auf die dynamische Ausrichtung hin. Der lange Radstand und die breite Spur unterstreichen das und sorgen zudem für bestes Fahrverhalten. Der Hecktriebler wieselt agil um die Ecken.
Wird Hand an die Türgriffe gelegt, sorgt das bei Beobachtern fast immer für erstaunte Blicke. Der Mazda RX8 ist ein Viertürer, dem aber die B-Säule fehlt. Zudem öffnen sich die Türen gegenläufig, die hinteren also in Richtung Heck. Das erleichtert zwar den Einstieg für die Hinterbänkler. Groß gewachsen sollten die aber nicht sein. Der RX 8 ist schon eher ein 2+2-Sitzer. Fahrer und Beifahrer sitzen fest und mit bestem Halt auf klasse geformten Sportsitzen.
Der größte Unterschied ist unter der Haube verborgen. Dort, wo das Herz schlägt - oder in diesem Fall besser gesagt kreist. Denn der RX8 wird von einem Kreis- oder auch Rotationskolbenmotor angetrieben. Erinnerungen an den Ro 80 werden wach. Schon damals überzeugte der Wankelmotor mit Leistung und Laufruhe. Doch hoher Benzin- und Ölverbrauch sowie fehlende Zuverlässigkeit machten dem Ro 80 den Garaus.
Zwar hat die technische Entwicklung die Haltbarkeit und damit die Zuverlässigkeit dramatisch verbessert. Doch der Verbrauch ist noch immer jenseits von Gut und Böse. Die 192 PS (141 kW)-Version des wassergekühlten Motors mit zwei Rotoren und zwei Kammern (jeweils 654 Kubik) sprintet mit Vehemenz vom Start weg los (guter Sound) und gönnt sich auch keine Atempause bis zum erreichen der Höchstmarke jenseits von Tempo 220. Dann aber sinkt der Pegel im Tank schneller als man glauben mag. 20 Liter auf 100 Kilometer sind nicht nur im Hinblick auf die Spritpreise ziemlich verrückt. Selbst bei ruhigerer Fahrt kommt man kaum unter 15 Liter. Und auch Öl fließt reichlich.
26 900 Euro kostet der außergewöhnliche Sportler in der Basisausstattung, die in Sachen Sicherheit alles an Bord hat und auch eine Menge Komfort (mit Klimaanlage) beinhaltet. Ein Bordcomputer mit Verbrauchsanzeige indessen ist vermutlich aus gutem Grund nicht dabei. Wolfgang Schäffer

Artikel vom 02.07.2005