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Mit kleinen
Krediten große
Hilfe leisten

Stiftung Opportunity International

Bielefeld (hu). Oft reichen beinah lächerlich kleine Geldbeträge, um Großes zu bewirken. So können 50 Dollar einem Schuhputzer in einem Entwicklungsland den Start in ein eigenes Unternehmen ermöglichen. Durch Kredite wie diese Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, das ist das Ziel der Stiftung Opportunity International Deutschland. Ihr Büro hat diese seit kurzem in Bielefeld.

Vorstand der Stiftung ist Stefan Knüppel, der zehn Jahre - die letzten davon im Vorstand - bei der EK-Großeinkauf in Bielefeld beschäftigt war. Und der sich ganz bewusst für den Wechsel zu einer gemeinnützigen Organisation entschieden hat. »Hinter dem, was die Stiftung macht, kann ich auch als Manager stehen«, erklärt Knüppel.
Das Konzept der Stiftung Opportunity International geht zurück auf den sehr erfolgreichen australischen Geschäftsmann David Bussau. In Deutschland griff der Unternehmer Karl Schock 1996 das Prinzip auf und rief die Opportunity International Deutschland (OID) ins Leben. Darüber hinaus gibt es weitere Ableger der Stiftung in Großbritannien, den USA, Kanada und Australien. »Insgesamt wurden im Jahr 2004 675 000 Kleinkredite vergeben«, nennt Stefan Knüppel die Größenordnung der Aktivitäten.
OID engagiert sich vor allem in Indonesien, Ghana, Indien und Rumänien. Vor Ort gibt es jeweils Partnerorganisationen, die mit den Klienten zusammenarbeiten. Sie beraten bei der Geschäftsidee und organisieren regelmäßige Treffen und Schulungen für die Kreditnehmer. »Dies sind Menschen, denen eine normale Bank niemals Geld leihen würde, weil sie über keinerlei Sicherheit verfügen. Doch mit einer Rückzahlquote von 97 Prozent übertreffen wir diese Banken deutlich«, so Knüppel.
Ein Großteil der Klienten - 70 bis 80 Prozent - sind Frauen, die mithilfe des Kleinkredites den Schritt in die Selbstständigkeit unternehmen und sich so aus Armut und Abhängigkeit befreien können.
Jeweils eine Gruppe von Kreditnehmer schließt sich zusammen, um gemeinsam wöchentliche Schulungen zu besuchen und sich, wenn in einem Fall das Unternehmen schlecht anlaufen sollte, gegenseitig zu unterstützen. Stefan Knüppel: »Wir legen scharfe Kriterien für die Rückzahlung der Kredite und an die Geschäftskonzepte an.«
Über ihre Arbeit informiert die Stiftung bei einer Veranstaltung am Donnerstag, 23. Juni, um 11 Uhr im OWL-Saal der Industrie- und Handelskammer Bielefeld, Elsa Brändström-Straße 1-3. Gast ist dann unter anderem Karl Schock, Stiftungs-Gründer der Opportunity International Deutschland. Weiter Informationen im Internet unter
www.oid.org

Artikel vom 22.06.2005