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Als Erster in das Halbfinale

Deutschland reicht das verdiente 2:2 gegen Argentinien zum Gruppensieg

Von Friedrich-Wilhelm Kröger
Nürnberg (WB). Nach zwei Vorrunden-Siegen zum Abschluss ein Unentschieden: Mit dem 2:2 gegen Argentinien geht die deutsche Fußball-Nationalmannschaft als Erster der Gruppe A in das Halbfinale des Confed-Cups und trifft hier am Samstag um 18 Uhr - wieder in Nürnberg - auf die Nummer 2 der Gruppe B. Entweder auf Mexiko, Brasilien oder Japan, alles ist hier noch möglich.

Obwohl die DFB-Elf die mit Abstand beste Leistung in diesem internationalen Wettbewerb zeigte, und mit 1:0 und 2:1 vorn lag, reichte es wieder einmal nicht zu einem Sieg gegen einen »Großen«. Die Argentinier könnten sie beim Cup aber noch einmal vor die Füße bekommen: Im Finale - oder im Spiel um Platz drei.
Vorher war »Schonzeit« im Frankenstadion angesagt: Bundestrainer Jürgen Klinsmann gab bei der Nominierung seiner Anfangsformation gleich drei wichtigen Spielern eine Pause. Neben Kapitän Ballack blieben auch Frings und Podolski zunächst draußen. Die Hoffnungen von Owomoyela erfüllten sich trotzdem nicht: Der Bielefelder Armine, er war wieder Reservist. Die Argentinier ließen mit Saviola und Aimar zwei »Asse« auf der Bank.
Schneider übernahm die Spielführer-Rolle und die deutsche Mannschaft in der ersten halben Stunde das Kommando. Die argentinischen Aufbauversuche wurden früh gestört, schon nach sechs Minuten hatte Kuranyi nach glänzender Vorarbeit von Deisler die erste Chance: Aber der Stuttgarter traf den Ball nicht richtig und schoss hoch über das Tor.
Machte nichts. Die Deutschen stürmten weiter, sie gewannen die meisten Zweikämpfe und sie hatten auch die bessere Raumaufteilung. Die favorisierten Argentinier, zunächst abwartend, erspielten sich dann aber auch den ersten gekonnten Konter. Figueroa köpfte die Zanetti-Flanke in der 19. Minute knapp über den Kasten.
Nach 29 Minuten sah Samuel »Gelb« nach einem Foul an Kuranyi, das für ihn Folgen hat: Es war Verwarnung Nummer zwei, der Abwehrspieler ist im Halbfinale nicht dabei. Und der fällige Freistoß war zudem erste Station zum Führungstreffer. Zunächst konnten die Argentinier klären, dann schoss Ernst »nach« und Kuranyi lenkte den Ball ins Netz.
Die blitzschnelle Antwort der Gäste nur 180 Sekunden später: Sie traten einen Freistoß gleich direkt ins Tor. Riquelme war der »Kunstschütze«, der die Kugel über die deutsche Mauer zirkelte. Hildebrand flog vergeblich. Ein Treffer, der die Deutschen leicht schockte: Der Schwung der so sehenswerten Anfangsphase, er war bis zur Pause dahin.
Klinsmann versuchte es nach dem Wechsel mit einem Wechsel: Für Schneider, der überspielt wirkte, kam Frings in die Mannschaft. Und in dieser DFB-Elf, die ja schon vorher das Halbfinale erreicht hatte, wird dann auf jeden Fall Schweinsteiger fehlen. Er leistete sich ein unnötiges Foul gegen Tevez. Verwarnung Nummer zwei. Die Regel, hart aber klar: Sperre für das nächste Spiel.
Doch in Nürnberg durfte Schweinsteiger noch mitjubeln. Er feierte Asamaoh, der die erneute Führung erzielte. Kuranyi hatte ihn erstklassig bedient. Argentiniens Chef-Coach Pekerman reagierte: Mit Aimar und Santana brachte er zwei weitere Offensivkräfte.
Kollege Klinsmann wechselte seinen Torschützen Asamoah gegen Hanke aus, schickte dann noch Engelhardt für Schweinsteiger auf den Platz. Die Südamerikaner machten in der Schlussphase mehr Druck. Verlieren wollten sie hier auf keinen Fall. Die Belohnung: Mit einem »Sonntagsschuss« am späten Dienstagabend markierte Cambiasso (75.) den Endstand.

Artikel vom 22.06.2005