Heinrich Tick steht seit 38 Jahren für Qualität und Ideen
Von Michael Diekmann und Hans-Werner Büscher (Foto) Bielefeld (WB). Der alteingessene Handwerksbetrieb, der Metallbauer, der weltweit exportiert, das exklusive Fachgeschäft in der City: Der Mittelstand ist Rückgrat der Wirtschaft und Garant für die Zukunft. Das WESTFALEN-BLATT stellt in einer Serie erfolgreiche Mittelständler vor. Heute: Tick - Internationale Möbel GmbH.
»Wer gute Einrichtung, perfektes Konzept und hochwertige Qualität liefert, hat auch morgen eine Zukunftschance«, sagt Heinrich Tick. Er spricht aus tiefster Überzeugung - und inzwischen 38 Jahren Erfahrung. Wer die Bielefelder Institution der klassisch-modernen Inneneinrichtung beginnend beim Bauhaus nach seinen Erfolgsrezepten fragt, erhält ebenso vielschichtige wie aussagekräftige Antworten. Zum Beispiel: »In schlechten Zeiten durchhalten und in guten Zeiten nicht durchdrehen«. Dabei kann sich der Zuhörer der Faszination der Person Heinrich Tick nicht entziehen, die offensichtlich in fast vier Jahrzehnten alles richtig gemacht hat. Da ist die fachliche Kompetenz des Innenarchitekten, eine gehörige Portion westfälischer Bodenständigkeit und die einzigartige vitale Ausstrahlung des 68-jährigen Unternehmers, dessen Rat weit über Bielefeld und Ostwestfalen hinaus geschätzt wird. Dass gerade hochkarätige Auftraggeber in der Landeshauptstadt Düsseldorf die Lösung ihrer Einrichtungswünsche und Erfüllung ihrer Designvorstellungen an der Gadderbaumer Straße in Bielefeld finden, macht Heinrich Tick berechtigt stolz - auf sein Team von acht Mitarbeitern: »Wir treffen da wohl in jeder Beziehung den richtigen Ton.« Angefangen von der ganzheitlichen Problemlösung mit höchstem Qualitätsanspruch bis hin zu einer der Tick internationale Möbel eigenen einzigartigen Form der »Ersatzteilversorgung« auch für ältere Konzepte - die einzige Stelle, wo Schubladendenken erlaubt ist. Tick: »Damit verblüffen wir unsere Kunden ein ums andere Mal.« Dass seine Kinder Bodo und Ilga, als Architekt und freie Grafikerin selbst erfolgreich im Beruf, das Lebenswerk des Vaters nicht übernehmen wollen, bereitet Heinrich Tick keine Probleme. Seine Nachfolgeregelung hat der Firmengründer: Geschäftsführerin Karin Böttger-Steinsdörfer trägt seit zehn Jahren Verantwortung im Betrieb. Senior Tick kümmert sich seit zwei Jahren nur noch um wenige Großkunden: »Die sind auch in meinem Alter.« Den handwerklichen Erfolg seiner unternehmerischen Existenz bekam Tick nach eigenem Eindruck bereits in die Wiege gelegt. Als Sohn einer seit 1682 urkundlich erwähnten Handwerker- und Bauernfamilie aus dem Stukenbrocker Land sollte der einzige Sohn mit dem Vater, einem selbstständigen Tischlermeister, den Betrieb fortführen. Die Tischlerlehre absolvierte der Junior, danach nutzte er jede Chance zur Weiterbildung von Abendkursen bis zur Meisterschule in Beckum. Der Start in die Selbstständigkeit war klein und äußerst mühselig, erinnert sich Tick an 1967. Als andere sich noch die Frage stellten, warum man überhaupt Innenarchitekten benötige, eröffnete er in Lippstadt einen Ausstellungsraum auf 60 Quadratmetern. Zwei Jahre später wechselte er zunächst in die Bielefelder Viktoriastraße, 1976 an die bis heute gültige Adresse an der Gadderbaumer Straße. Erfolg macht Tick in erster Linie an Qualität fest, nicht an Fabrikaten. In seinem Sortiment finden sich zahlreiche Klassiker wie das Büroprogramm USM. Tick selbst ist nicht nur erfolgreicher Mittelständler, der alle konjunkturellen Berg- und Talfahrten gemeistert hat. Als Gründungsmitglied der berufsständigen Organisation »creativer innenarchitekten« (ci) hat er seinen Kollegen angefangen beim Betriebsvergleich bis zu Marketingkonzepten und Katalogen wesentliche existenzsichernde Instrumente an die Hand gegeben. Auch wenn Tick seinen Erfolg in Beständigkeit begründet sieht und an modernen Konzepten für Innenräume festmacht, zieht es den Westfalen in der Freizeit nach draußen. Der tägliche Freibad-Frühschwimmer und begeisterte Radfahrer hat eben mit 65 Jahren den Grundkurs im alpinen Klettern absolviert und schwärmt für die Dolomiten.
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