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Allzusehr sollte man sich aber nicht von den nackten Zahlen beeindrucken lassen: Im Fahrbetrieb wird aus dem wilden Tier ein sanfter Riese. Die fünf Meter lange und fast zwei Tonnen schwere Luxuslimousine lässt sich mit verblüffender Leichtfüßigkeit bewegen. Serienmäßiger Quattro-Allradantrieb und das luftgefederte Fahrwerk mit adaptiver Dämpfung zähmen die Bärenkräfte derart, dass auch bei flotter Kurvenfahrt kein Grenzbereich in Sicht kommt. Die bei 250 abgeregelte Spitzengeschwindigkeit wird sanft und souverän dahingleitend erreicht. Dafür sorgt unter anderem eine sechsstufige Tiptronic mit Sportprogramm, deren Schaltvorgänge kaum spürbar sind. Fast könnte das Autofahren langweilig werden.
Wen soviel Makellosigkeit misstrauisch macht, wird einen Blick auf die Verbrauchswerte werfen. 9,4 Liter Dieselkraftstoff will der A8 für 100 Kilometer nach Audi-Angaben haben, der Bordcomputer zeigte bei ersten Testkilometern einen Durchschnitt von zehn Litern an. Auch dafür läst sich durchaus Beifall spendieren. Zudem behandeln die Techniker die Oberflächen der Zylinderlaufbahnen in dem neuen Superdiesel mit einem UV-Laserbelichtungsverfahren, das sowohl den Ölverbrauch als auch den Partikelausstoß deutlich reduziert. Und damit die momentan aktuelle Rußpartikeldiskussion für die potentiellen Kunden kein Kaufhindernis ist, sind zwei Rußpartikelfilter serienmäßig an Bord.
81 000 Euro müssen für den Ingolstädter Luxusdiesel mindestens bezahlt werden. Die technischen Leckerbissen, die Audi zu bieten hat wie den »advanced key«, der schlüsselloses Öffnen und Starten des Wagens ermöglicht (1150 Euro), das adaptive Kurvenlicht (1500), die automatische Abstandsregelung »adaptive cruise control« (2100) und ein Navigationssystem (2100) müssen zugekauft werden. Wen es dann noch nach einer exotischen Ledersorte im Innenraum gelüstet - hier liegt die preisliche Obergrenze bei 14 400 Euro - kratzt bereits die 100 000-Euro-Marke. Das ist auch beeindruckend.
Artikel vom 25.06.2005