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Eine Marke unter Strom
Bärenstarker Lexus RX 400h mit umweltfreundlicher Hybridtechnologie
Umweltverträgliche Autos für die Zukunft? Toyota und Lexus, die Luxusmarke des japanischen Herstellers, setzen bei dieser Zielsetzung voll auf die Hybrid-Technologie. Jüngstes Beispiel ist der Lexus RX 400h.
Oberklassewagen im Kleid eines Geländegängers haben Konjunktur. Ob Porsche Cayenne, BMW X5, VW Touareg, Mercedes M-Klasse oder Volvo XC 90 - sie alle verkaufen sich recht gut. Doch keines dieser Modelle ist mit dem neuen Lexus RX 400h wirklich vergleichbar. Denn dieser Japaner ist nicht nur der erste Hybrid-Vertreter in dieser Fahrzeugklasse, sondern auch das erste Hybridauto mit elektrischem Allradantrieb.
Lexus-Geschäftsführer Frank Winter kommentiert das schmunzelnd mit den Worten: »Unsere Marke steht unter Strom.« Gleichwohl meint er damit aber auch die Aufbruchstimmung und die Entwicklung des Bekanntheitsgrads sowie der Akzeptanz von Lexus auf dem deutschen Markt.
Bei der Entwicklung des Antriebs für den RX 400h, der auf dem RX 300 basiert, haben die Ingenieure auf die Technologie des Toyota Prius (in dieser Zeitung ausführlich vorgestellt) zurückgegriffen. Die Kombination von Benzinaggregat und Elektromotor sorgt schon in dem Kompaktwagen für erstaunliche Leistung bei kleinem Verbrauch und geringem Schadstoffausstoß.
Mit dem Lexus RX 400h sind die Japaner nun in eine neue Hybrid-Dimension vorgestoßen. Zum einen leistet das System stattliche 272 PS (200 kW). Doch weitaus entscheidender ist das Drehmoment von 750 Newtonmetern.
Für einen ganz kurzen Drehzahlbereich sind es sogar fast 850. Ein leichter Druck aufs Gaspedal, und der 2,1 Tonnen schwere Bolide schnellt nach vorn.
Der Antrieb setzt sich zusammen aus einem 3,3 Liter V6-Triebwerk mit 211 PS (155 kW) sowie zwei Elektromotoren für Vorder- und Hinterachse, die unglaubliche 167 PS (123 kW) beziehungsweise 68 PS (50 kW) leisten. So stark waren E-Triebwerke noch nie.
Zudem sind ein Planetengetriebe, ein Generator und eine Hybrid-Batterie integriert. Beim Bremsen oder im Schiebebetrieb des Autos wird die Batterie immer wieder neu mit der für die E-Aggregate notwendigen Energie versorgt.
Ausschließlich diese Elektro-Motoren sorgen beim neuen Lexus für den Start und das Anfahren. Erst wenn der RX 400h in Fahrt gekommen ist, schaltet sich das V6-Triebwerk zu. Das bringt gerade in der Stadt satte Verbrauchseinsparungen. Locker lässt sich das mächtige Gefährt mit Werten zwischen acht und neun Litern fahren. Wenig Verbrauch bedeutet zudem auch einen geringen CO2-Ausstoß.
Für den Fahrer spielt sich das hochkomplexe Geschehen der Hybrid-Technologie unbemerkt ab. Lediglich an fehlende Motor-Geräusche muss man sich gewöhnen. Wird der Lexus RX 400h gestartet oder geht es gemächlich voran, bleibt er stumm (E-Motoren).
Auch während der schnelleren Fahrt, wenn sich der V6 zuschaltet, bleibt das System flüsterleise.
Das steigert den ohnehin reichlich vorhandenen Komfort in dem 4,76 Meter langen Fahrzeug: Platz satt, edle Materialauswahl und ein Fahrwerk, das genau passend zum Luxuscharakter des Oberklasse-Vertreters abgestimmt ist. Schlechte Wegstrecken oder Bodenwellen straft der Lexus mit Nichtachtung.
Luxus in höchstem Maß beinhaltet auch das üppig gepackte Ausstattungspaket. Bis auf Leder, Navigationssystem samt Farbmonitor und dynamischem Kurvenlicht ist im Preis von 49 750 Euro so gut wie alles enthalten, was es in der automobilen Welt an Extras gibt.
Wolfgang Schäffer

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Artikel vom 25.06.2005