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Kleine Konferenz
Dicht
am
Cup

Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Mit dem Vorwurf der arglistigen Täuschung kommt man in diesem Fall nicht weiter. Jürgen Klinsmann hat ja nicht behauptet, außer dem Torhüter niemanden zu tauschen im zweiten Confed-Cup-Spiel. Es war nur angenommen worden. Das mit den Aufstellungen ist meistens Vermutung. Und die kann gelegentlich nicht richtig sein.
Der Bundestrainer überrascht offenbar gern die Mannschaft und damit auch viele andere. Gegen Tunesien bekam Sebastian Deisler die vom Münchner geforderte Gelegenheit, sich von Beginn an zu zeigen. Dabei war er zuvor vom Coach für sein offensiv vorgebrachtes Verlangen eher gedeckelt worden, weil sich unter Klinsmann viel änderte, eines nicht: Wer aufläuft, entscheidet niemals der Spieler.
Auch Schalkes Gerald Asamoah stürmte mit, obwohl mit Kuranyi gerechnet worden war. Die Deutschen nahmen an, dass der »Arbeiter« Asamoah die bessere Wahl war, um die Tunesier müde zu machen. Die Trainer denken sich bei ihren Nominierungen natürlich was. Meistens sitzen sie abends vor dem Spieltag zusammen und checken eine ganze Reihe von Varianten ab. Das ist eine Art Confed-Cup-Kleinkonferenz - mit bisweilen unerwartetem Ausgang.

Artikel vom 20.06.2005