Osnabrücker feierten den 50. Geburtstag des legendären Sportwagens
Von Thorsten Stegemann Osnabrück (dpa). Zurück zum Wirtschaftswunder: Vor 50 Jahren rollte beim Osnabrücker Karosseriebauer Karmann das erste Modell eines schnittigen Coupés vom Band, das Automobil-Geschichte schreiben sollte. Am Wochenende feierten 90 000 Besucher den runden Geburtstag des Karmann Ghia. Uwe Hansen poliert im Schlossgarten in Osnabrück das Emblem eines blauen "Karmann Ghia" Typ 14, Baujahr 1964. Foto: dpa
Der VW Karmann Ghia avancierte zu einem der beliebtesten Fahrzeuge der Nachkriegszeit und genießt bis heute Kultstatus. Ob ein sportiver Volkswagen zehn Jahre nach Kriegsende überhaupt Erfolg haben könnte, war seinerzeit in Expertenkreisen durchaus umstritten. Doch der Ghia, den der italienische Designer Luigi Segre nach einer Idee des Osnabrücker Unternehmers Wilhelm Karmann entwarf, überzeugte seine Kritiker schneller, als es die bescheidenen 30 PS der ersten Modelle vermuten ließen. In nur 14 Monaten wurden 10 000 Fahrzeuge gebaut, zum Coupé gab es bald ein Cabriolet, und als 1974 der letzte Sportwagen vom Band rollte, hatte Karmann insgesamt 443 478 Ghias produziert. Tobias Ludwig, der Vorsitzende von einem der vier großen Karmann Ghia-Clubs in Deutschland, begeistert sich seit seinem 15. Lebensjahr für den originellen Zweisitzer. Heute besitzt der 33jährige Planungsingenieur fünf Modelle. »Man kann nach diesem Auto süchtig werden«, schwärmt Ludwig. »Das ist ein Sportwagen mit Stil und zeitlosem Design, da können die meisten aktuellen Modelle nicht mithalten.« Den Kaufwert eines Karmann Ghia beziffert Ludwig auf bis zu 15 000 Euro für das Coupé und bis 20 000 Euro für die Cabrio-Ausgabe. Modelle der ersten Bauserie würden auch Liebhaberpreise von bis zu 40 000 Euro erzielen. Auf Deutschlands Straßen fahren derzeit 3325 Ghias. Den nächsten Termin hat Ludwig schon im Blick. In Georgsmarienhütte, wo das Kultauto am 14. Juli 1955 zuerst öffentlich vorgestellt wurde, findet vom 14. bis 17. Juli das größte Ghia-Treffen Europas statt.
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