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Ein Sideboard aus Glas und
Eiche ist Tischler-Glanzstück

Moritz Kruse siegt beim Wettbewerb »Die gute Form«

Bielefeld (gge). Moritz Kruse, Auszubildender in der Jöllenbecker Tischlerei Hemkentokrax, hat mit seinem Gesellenstück den 1. Preis beim Wettbewerb »Die gute Form« der Tischlerinnung Bielefeld gewonnen. Sein Sideboard aus Glas und Eiche wurde mit einer Urkunde und 150 Euro prämiert.

Der 2. Preis (dotiert mit 100 Euro) ging an Philipp Janßen von der Firma »Formsache« in Ummeln für sein Sideboard in Wenge. Dritter wurde Thorsten Horstkötter von der Firma Oldemeyer in Brake, der 50 Euro für seinen schlichten Utensilienschrank aus Esche und Glas erhielt.
»Der Wettbewerb sagt nichts darüber aus, mit welcher Zensur die angehenden Gesellen nach dreijähriger Lehrzeit ihre Ausbildung beenden«, erklärte Frank Wulfmeyer, Obermeister der Bielefelder Tischlerinnung gestern morgen bei der Preisverleihung im Maschinensaal des BAJ-Vereins, Dürkopp, Tor 6. Er stelle nur einen Anreiz zur kreativen Formgebung dar, zumal die »Handprobe« zur bestandenen Gesellenprüfung - bei der die Schublade auch funktionieren sollte - noch ausstehe.
Lehrlingswart Matthias Gruhn freute sich wie Prüfungsausschuss-Vorsitzender Ferdinand Müller über die Arbeiten der insgesamt 17 Auszubildenden im Tischlerhandwerk. Allerdings meinte Jury-Vorsitzender Oliver Bahr: »Das allgemeine Niveau hat mich erschreckt.« Tischler müssten design-ambitionierter an die Sache herangehen, meinte der 39-jährige, mit internationalen Preisen ausgezeichnete Diplomdesigner. Die Berufsschule täte gut daran, den Sportunterricht durch das Fach Gestaltungslehre zu ersetzen.
»Wir würden gerne auch ein halbes Jahr länger ausbilden«, erklärte Wulfmeyer. Und er sei gespannt, ob die neue NRW-Landesregierung unter CDU-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers diesem seit langem vom Handwerk geäußerten Wunsch demnächst Rechnung trage.
Folgende Auszubildende haben neben dem drei Preisträgern mit ihren Gesellenstücken am »Tischler-Sommer '05« teilgenommen: Eugen Abrams, Alexander Damm, Pascal Gerkens, Markus Greßhöner, Alexander Kraatz, Roman Rempel, Tillmann Schneider, Inga Trantow, Oliver Brack, Sven-Peter Thomys, Balduin Neuhaus, Vladimir Semencuk, Ergenig Konoplin und Vitali Reger.

Artikel vom 20.06.2005