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WM-Aus für
die Damen

Handball-Niederlage

Oldenburg (dpa). Bei den Polinnen spritzte der Sekt, bei den deutschen Handball-Frauen flossen nur wenige Meter daneben die Tränen: Während die Gäste in Oldenburg trotz ihrer Niederlage mit Freudentänzen feierten, beweinten die deutschen Spielerinnen am Samstag ihren bitteren 31:25-Sieg.

Denn nach dem 30:40-Debakel sechs Tage zuvor in Kielce reichte der Erfolg in der Endabrechnung nicht für die Qualifikation zur Weltmeisterschaft in St. Petersburg (5. bis 18. Dezember). »Das ist ein trauriger Tag für den Frauen-Handball«, sagte Ulrich Strombach, Präsident des Deutschen Handball-Bundes. Bundestrainer Armin Emrich meinte: »Oldenburg war für uns fast die Sensationsarena. Schade, dass wir das nicht geschafft haben.«
Auf dem Weg zurück in die Weltspitze hat die DHB-Auswahl nach dem 5. Platz bei der EM vor sieben Monaten einen Rückschlag erlitten. »Das tut uns natürlich weh, dass wir nicht dabei sind«, bekannte DHB- Sportdirektor Peter Sichelschmidt. Erst zum zweiten Mal findet die seit 1957 ausgetragene Frauen-WM ohne deutsche Beteiligung statt, nachdem zuletzt 2001 die Qualifikation verpasst wurde. Das Scheitern kostet nicht nur die gewünschte Medienpräsenz und die Imageaufbesserung, sondern auch 30 000 Euro an Fördergeldern des Bundesinnenministeriums.
Beherzt hatten die deutschen Spielerinnen für die WM-Teilnahme gekämpft und wollten das Unmögliche möglich machen. »Wir nageln den Pudding an die Wand«, hatte Emrich als Motto ausgegeben. Es reichte dann trotz großem Engagement nicht. »Wir waren ganz nah dran am großen Wunder von Oldenburg«, sagte Lokalmatadorin Heike Schmidt, die mit ihrem 168. Länderspiel ihre Laufbahn mit dem »Aus« beendete.

Artikel vom 20.06.2005