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Altenhagen-Heepen keine Burg

TSG-Mitgliederversammlung: Röddings mahnende Worte zum »Neustart«

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Wurden die Geschäfte in den Vorjahren notgedrungen »kommissarisch« erledigt, so verfügt die TSG Altenhagen-Heepen seit Freitagabend endlich wieder über einen »ordentlichen« Vorstand. Die Mitgliederversammlung bestimmte erwartungsgemäß Heinrich Rödding zum 1. Vorsitzenden. Nach zwei Stunden im neuen Vereinslokal »Runkelkrug« kehrte jeder Dritte der anwesenden 40-köpfigen Handballfamilie mit einem Posten heim.

Röddings Streifzug durch die zurückliegenden zwei Jahre mit den zwei Abstiegen aus der 2. Liga und Regionalliga als sportlichen Tiefpunkten währte bloß kurz. »Das ist heute ein Neustart für gewisse Dinge. Die Vergangenheit soll nur noch am Rande eine Rolle spielen. Wir sind an einem Punkt, an dem wir uns finden müssen«. In diesem Zusammenhang mahnte der legitimierte Chef: »Unsere Rückbesinnung zur TSG Altenhagen-Heepen heißt nicht, dass wir ein Dorfverein sind und bleiben wollen. Wir dürfen hier keine Burg bauen. Unser Blick muss weiter über Altenhagen-Heepen hinaus gehen«. Gerade was die Bindung von Talenten aus der Region an die TSG angehe, »müssen wir uns frühzeitig orientieren, wenn wir nicht überholt werden wollen«.
Der Verein verfügt aktuell über zwölf aktive Referees und fünf Spieler-Schiedsrichter, teilte Schiedsrichterwart Eddy Heiderstädt mit. Gottlob würden zusätzlich einige Funktionäre aushelfen. Allerdings sei »die Altersschicht fast beängstigend«.
Die A-Jugend der TSG (Heimspiele: samstags, 17.30 Uhr) gehört in der Regionalliga zu einem erlauchten Kreis: Bayer Dormagen, VfL Gummersbach, GWD Minden oder Handball Lemgo heißen u. a. die Gegner in der kommenden Saison. Jugendwart Ulli Hollmann prophezeite, dass die neu eingeführte Spielklasse angesichts der allgemein ablehnenden Haltung der Klubs nicht lange existieren werde. Die Jugend genießt bei der TSG einen großen Stellenwert. Mit neun männlichen und fünf weiblichen Teams habe man in der abgelaufenen Serie bis auf die weibliche A-Jugend alle Altersklassen besetzen können. Kassenwart Thomas Rost betonte, dass »80 Prozent des Etats der Amateurabteilung« in den Jugendbereich reinvestiert würden.
Positiv aufgenommen wurde ein Vorschlag Johann-David Starcks, dass sich Spieler aus dem Herrenbereich als »Paten« für den Nachwuchs einsetzen sollten.
Ab heute (die erste Phase dauert bis zum 2. September) wird die Heeper Sporthalle in den nächsten drei Jahren für 850 000 Euro renoviert. Das schränkt den Trainingsbetrieb ein; als Ausweichplatz dient das Kleinfeld »Am Wellbach«. Im Zuge der Umbaumaßnahmen soll der TSG-Treff in der Halle mittelfristig »mehr als verdoppelt« (Rödding) werden.
Am 1. Juli 2006 wird die Handball-Trainingsspielgemeinschaft (TSG) 20 Jahre alt. So fehlt's fortan donnerstags sicherlich nicht an Gesprächsstoff: Ab sofort kommt die TSG-Familie jeden Donnerstagabend im Runkelkrug zusammen. Abseits des Handballs soll die neue Anlaufstelle Garant dafür sein, dass die TSG eine neue, alte Identität ausbildet.
Ralf Kipp, der als Wahlleiter fungierte, brach eine Lanze für das 1. Herrenteam mit den vielen Eigengewächsen. »Wir müssen die neue Mannschaft als Chance begreifen und Leben in die Heeper Halle kriegen«. Das Oberligateam bestreitet seine Heimspiele weiter sonntags um 17.30 Uhr, vorher (15.30 Uhr) ist die Bezirksliga-Reserve dran.
Die Neuwahlen ergaben folgende Ämterverteilung: Heinrich Rödding (1. Vorsitzender), Thomas Rost (2. Vorsitzender), Wolfhardt Werner (3. Vorsitzender), Karl-Heinz Gutmann (Finanzen und Kassierer), Hans-Ulrich Starck (Medien- und Internetbeauftragter), Johann Rödding (1. Männerspielwart), Oliver Seiger (2. Männerspielwart), Astrid Seiger (Frauen-Spielwartin), Ulli Hollmann (Jugendwart), Uwe Kipp (Jungenwart), Marion Diekmann (Mädchenwartin), Eddy Heiderstädt (Schiedsrichterwart), Fritz Kölling (Schriftwart), Klaus Aschoff (Kassenprüfer).

Artikel vom 20.06.2005