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Ins Museum
statt unter
den Hammer

Gemälde der Welfen

Hannover (dpa). Das Land Niedersachsen will Teile der Welfen-Kunstschätze für Museen sichern. Damit möchte die Landesregierung der geplanten Versteigerung zuvorkommen.

Noch vor dem offiziellen Auktionstermin am 29. September sollen Gemälde, Geschirr oder Waffen des Fürstenhauses gekauft werden, teilte das Ministerium für Wissenschaft und Kultur am Freitag in Hannover mit. Die Kaufsumme werde von sechs Kulturstiftungen aufgebracht. Das Land selbst werde kein Geld beisteuern, sagte Minister Lutz Stratmann (CDU). Am Mittwoch habe das Fürstenhaus ein Vorkaufsrecht eingeräumt. Ebenfalls am Mittwoch waren Historiker aus Braunschweig und Hannover, den ehemaligen Welfengebieten, nach Amsterdam gereist, um die Gegenstände zu begutachten. Dort werden alle 20 000 Objekte für die Versteigerung bei Sotheby's geschätzt und katalogisiert.
Bis Montag wollen die Museen ihre Wunschlisten an Sotheby's übermitteln. Erworben werden können die Stücke dann zum Schätzpreis. »Es geht nicht um Millionenbeträge«, sagte Stratmann. Es würden nicht viele Stücke von »tatsächlich herausragender Bedeutung« unter den Hammer kommen. »Es handelt sich um Objekte, die für ein breiteres Publikum interessant sind«, sagte der Minister. Dazu gehörten Alltagsgegenstände wie Porzellan, Möbel, Silber oder Glas. Fast alle zur Versteigerung stehenden Stücke waren im Schloss Marienburg bei Hildesheim gelagert. Mit dem Erlös der Auktion wollen die Welfen das Schloss erhalten.

Artikel vom 18.06.2005