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Amerikaner besuchen deutsche Freunde

Gesamtschule »Rosenhöhe« kann sich auch mehrmonatigen Schüleraustausch vorstellen

Brackwede (ho). Für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen neun bis elf der Gesamtschule »Rosenhöhe« wurde ein »amerikanischer Traum« wahr, für 15 gleichaltrige amerikanische Jugendliche wird es ein »deutsches Erlebnis«.
Die Mädchen und Jungen der »Hudson High School« aus Hudson, Wisconsin, sind auf einem dreiwöchigen Deutschland-Trip, für eine Woche zu Gast in Bielefeld, untergebracht in Familien von Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule »Rosenhöhe«. Und lernen so auch deutsches Familienleben kennen.
Diderk Wirminghaus, Direktor der Gesamtschule, begrüßte seinen amerikanischen Kollegen Peter Mudrinich und die drei Jungen und zwölf Mädchen, erklärte ihnen den Aufbau des deutschen Schulsystems und speziell den der Gesamtschule. Bereits in den letzten Wochen hatten Gäste und Gastgeber eifrig miteinander korrespondiert, vorwiegend per e-mail. Um so gespannter waren dann alle auf das gegenseitige Kennenlernen.
Die amerikanischen Gäste hatten sich zu Haus mit ihren Lehrern intensiv auf die große Fahrt vorbereitet, vieles über Deutschland erfahren. Das Fach »Deutsch« hat an den High-Schools einen geringen Stellenwert. nur sechs Prozent (Tendenz weiter fallend) haben »Deutsch« als Fremdsprache. Cornelia Scherer von der Gesamtschule: »Daher gibt es nicht genügend Interesse, um eine Partnerschaft mit einer deutschen Schule aus eigener Kraft dauerhaft gestalten zu können«.
Und so war denn der Kontakt über eine Vermittlungsorganisation, der ISE (Intercultural Student Experience) zustande gekommen. Die sorgte für den entsprechenden organisatorischen und pädagogischen Rahmen. Neugierig sind die amerikanischen Gäste allemal, wollen ihre in zwei Jahren erworbenen Deutsch-Kenntnisse anwenden und ausbauen. Und natürlich werden die Familien mit ihren Gästen auch einiges unternehmen, so dass die Gäste gute Eindrücke von Bielefeld und Umgebung gewinnen können. Vorgesehen ist auch ein Besuch bei der Firma »Anstötz« und ein Empfang bei Bürgermeister Horst Grube.
Die beteiligten Schülerinnen und Schüler hoffen nun darauf, dass die Kontakte erhalten bleiben, die Begegnungen in Freundschaften münden. Cornelia Scherer: »Denkbar, dass der Kontakt zu der High School so tragfähig wird, dass künftig auch ein mehrmonatiger Austausch von Oberstufenschülern mit geregeltem Schulbesuch ins Auge gefasst werden kann. Schließlich gilt bei den meisten deutschen Schülern ein Aufenthalt in den USA nach wie vor als besonders erstrebenswert«.

Artikel vom 22.06.2005