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Die Keimzelle der Firma Dürkopp lag bei Böckelmann

Am 19. Juni 1830 gründete der 23-jährige Uhrmachermeister Friedrich »Fritz« Wilhelm Böckelmann an der Ritterstraße in Bielefeld ein Uhrengeschäft. Einer seiner größeren Aufträge war bereits 1832 die Reparatur der »Altstädter Thurmuhr«, der er zu »einem dauerhaften, richtigeren Gang« verhalf - zum Preis von 58 Talern und 15 Groschen.
Nach seinem Tod 1864 übernahm seine Witwe Wilhelmine Leonore Marie Böckelmann den Betrieb. Den Sohn Karl, eines von fünf Kindern, schickte sie zur Ausbildung im Uhrmacherhandwerk nach Paris. 1866 zog das Geschäft an den Alten Markt in das heutige Gebäude des Bankhauses Lampe. Neben Uhren kamen nun auch Brillen, Ferngläser und andere optische Geräte ins Sortiment. Nachdem Karl Böckelmann früh verstarb, übernahm der jüngste Sohn August die Firma, die er nach dem Tod seiner Mutter weiterführte.
August Böckelmann erlangte einen guten Ruf in der aufstrebenden Wirtschaftsstadt Bielefeld, und er knüpfte Verbindungen zu den entstehenden Industriebetrieben. Für die Wäscheindustrie übernahm die Firma Böckelmann die Reparatur der Nähmaschinen. Bald wurde das Unternehmen mit Reparaturaufgaben überhäuft, so dass August Böckelmann einen Gehilfen als Mechaniker einstellte: Nikolaus Dürkopp. Schon kurz darauf entwickelte dieser die erste eigene Nähmaschine - der Beginn der Dürkopp-Werke.
1896 - nach dem plötzlichen Tod von August Böckelmann - übernahm sein ältester Sohn Fritz das Geschäft. Er sorgte dafür, dass von seinem Betrieb aus alle öffentlichen Uhren zentral gesteuert wurden. 1944 wurde das Geschäft bei dem schweren Bombenangriff in Schutt und Asche gelegt.
Bis 1951 gab es einen provisorischen Ausweichladen an der Stapenhorststraße, bevor das Juweliergeschäft an den heutigen Standort zog. 1955 übernahmen Fritz und Martin Oberwelland, Söhne von Walter Oberwelland und seiner Frau Lore, geborene Böckelmann, das Unternehmen.
1993 zog sich Martin Oberwelland aus dem Geschäft zurück, doch mit Fritz` Sohn Ralf Oberwelland stieg später die nächste, sechste Generation ein. Nach dem Tod von Fritz Oberwelland im Frühjahr führt der 39-Jährige nun das Unternehmen.hu

Artikel vom 18.06.2005