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»Wir sind und bleiben alle Schüler des Glaubens«

Erzbischof Becker besuchte die Marienschule


Bielefeld (WB/mh/cr). Auf seiner Reise durch das Dechanat besuchte der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker jetzt die Marienschule der Ursulinen in Schildesche. Mit einem Wortgottesdienst wurde er von den Schülern und Schülerinnen des 12. Jahrgangs, dem Schulleiter des katholischen Gymnasiums, den Religionslehrern und den Schwestern begrüßt. Anschließend hielt der Erzbischof persönlich eine kurze Ansprache. Darin dankte er unter anderem den Ursulinen für ihren »Dienst an jungen Menschen«, wies jedoch auch darauf hin, dass nicht allein junge Menschen die Zukunft der Kirche darstellen, sondern alle Generationen gemeinsam.
In der folgenden Stunde, bekamen die knapp 90 Schüler des 12. Jahrgangs die Möglichkeit, dem Bischof allgemeine sowie persönliche Fragen zu stellen. Schon im Vorfeld hatten sie die wichtigsten Fragen gesammelt, die von Susanne Laufer und Wjatscheslaw Grams stellvertretend präsentiert wurden und viele verschiedene Bereiche abdeckten. Bereitwillig erzählte Hans-Josef Becker von seinem priesterlichen Werdegang und dem Alltag als Erzbischof. Interessant war, dass er die Situation der katholischen Kirche insgesamt als positiv kennzeichnete. Die Kirchenaustrittsquote sei zur Zeit mit 0,5 Prozent relativ gering und auch die finanzielle Lage der katholischen Kirche könne schlechter sein. »Mit wenig Geld Christ sein kann auch einen Vorteil haben«, betonte der Erzbischof. Am Ende des Gespräches wurden schließlich auch heiklere Themen, wie beispielsweise die Segnung gleichgeschlechtlicher Ehen und Partnerschaften und die Stellung der Frau in der katholischen Kirche angesprochen. Ausgesprochen deutlich wurde die Ablehnung des Bischofs, den Segen für homosexuelle Partnerschaften zu erbitten, doch er räumte ein, dass es in der katholischen Kirche einen großen Nachholbedarf an qualifizierten Frauen als Führungskräften gebe.
Durch das Gespräch wurden zwar einige, aber längst nicht alle Glaubensfragen der jungen Menschen beantwortet. »Wir sind und bleiben alle Schüler«, beschrieb der Erzbischof unsere Situation und kennzeichnete alle Menschen als »Schüler des Glaubens«.

Artikel vom 25.06.2005