Von Thomas Bertz Leipzig (WB). Damit hatte eigentlich keiner gerechnet: Die Herren der Universität Bielefeld belegten bei den deutschen Hochschulmeisterschaften der Handballer in Leipzig mit einem Verlegenheitsaufgebot einen guten vierten Rang. »Einen Tag vor der Reise standen vier kurz vor einer Absage«, berichtete ein zufriedener Spielertrainer Christian Grunow.
Zahlreiche Absagen (u. a. Betreuer Sven Stühmeier, Michael Boy, Marcel Volmer) hatten »Kiki« zum Improvisieren gezwungen. »Ich bin ziemlich sauer auf einige Leute«, sagte Grunow nach dem Turnier, um dann gleich auf die positiven Dinge zu sprechen zu kommen: »Großes Kompliment an diese Mannschaft.« In der Tat schlug sich die zusammengewürfelte Rasselbande um den Zweitliga-Handballer richtig gut. Ohne Niederlage überstand der Vorjahresgewinner die Gruppenphase. Neben einem deutlichen 23:17-Sieg gegen München erkämpften sich die Leinenstädter gegen den späteren Meister Stuttgart - unter anderem mit Bundesliga-Profi Daniel Brack - und Bochum (mit dem Ex-HSG-er Alexandros Katsingiannis und dem ehemaligen Nationalspieler Stephan Krebietke), jeweils ein Unentschieden. Bedanken konnte sich das Team aus Bielefeld ein ums andere Mal bei Keeper Bastian Knop (TSG Altenhagen-Heepen), der zahlreiche Hundertprozentige parierte. »Wir haben uns sofort aneinander gewöhnt und die Vorrunde deshalb gut gemeistert«, lobte Spielertrainer Grunow. Lohn dieser guten Leistungen: das Halbfinale. »Damit hätten wir nicht gerechnet«, gestand Grunow. Dort fehlte allerdings dann mit Kreisläufer Christoph Mylius (Fußverletzung) eine wichtige Alternative gegen Köln, so dass am Ende eine knappe 16:18-Niederlage zu Buche stand. Und auch im Spiel um Platz drei zogen die Mannen um Christian Grunow knapp gegen die Gastgeber Leipzig - ebenfalls mit einigen Erstligahandballern besetzt - den Kürzeren. Dennoch herrschte keine deprimierte Stimmung, denn immerhin hatten die Bielefelder gute Leistungen gezeigt, besonders gegen Stuttgart, die individuell sehr gut besetzt waren und sich im Finale verdient gegen Köln durchsetzen. Bei den Frauen errang die Wettkampfgemeinschaft Heidelberg den Meistertitel. »Wenn ich die beiden Partien gespielt hätte, wäre vielleicht noch etwas mehr drin gewesen«, grämte sich »Mulle« leicht, war mit dem Erreichten dennoch zufrieden. Und so fühlten sich die Bielefelder denn auch nicht als Verlierer, sondern vielmehr als vierter Sieger. »Wir sind hochzufrieden«, fasste Grunow die Gemütslage zusammen. Die Uni Bielefeld bot auf: Bastian Knop (TSG Altenhagen-Heepen)/Johnny Dähne; Jascha Bondzio (3 Tore/SpVg Steinhagen), Daniel Boelsche (6/ Spfr Loxten), Jeremy Levy (4/ Spfr Loxten) Sebastian Theise (21/ Eintracht Oberlübbe), Christian Grunow (16/ HSG Augustdorf/Hövelhof), Christoph Mylius (16/ HSG Augustdorf/Hövelhof), Martin Glüer (10/ TSG Altenhagen-Heepen), Sven-Eric Husemann (20/TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck), Tim Wortmann (2/CVJM Elverdissen).
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