17.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die »Kür« der
Küche für den
Jahresempfang

Hähnchenbrust und Wraps mit Lachs

Bielefeld (sas). »Wir können auch anders«, sagt Detlef Will, Leiter der Verpflegungsbetriebe des Studentenwerks. Dass die Mensaküche neben der Pflicht - zu der die Verköstigung von täglich 4000 bis 4500 Studierenden allein in der Uni-Mensa gehört - auch die Kür beherrscht, zeigt sie am heutigen Abend. Dann nämlich gilt es, in der Mensa gut 500 Gäste zu bewirten, die am Jahresempfang der Hochschule teilnehmen.

Etwa 175 000 Euro nimmt das Studentenwerk alljährlich durch das Catering von größeren Veranstaltungen ein. »Davon müssen noch Wareneinsatz und Personalkosten herunter gerechnet werden«, betont Will. Was dann übrig bleibe, helfe, anderes zu finanzieren.
Das Menü spricht Küchenchef Siegfried Bokermann in aller Regel mit dem Veranstalter ab. Natürlich gibt es aber »Klassiker«, die erfahrungsgemäß gut ankommen. Die Vorbereitungen für Großveranstaltungen laufen möglichst weitgehend tagsüber »nebenher«. Gute Organisation ist eben alles, um zu viele Überstunden zu vermeiden. Und so werden heute abend nur noch die beiden Köche Klaus-Jürgen Heister und Christian Pietsch, zwei Küchenhelfer und Servicekräfte (angelernte Küchenhilfen) im Dienst sein.
Auf der Speisekarte stehen Schweinemedaillons, Hähnchenbrust-Streifen mit 'Dip, Gemüsesticks, Spinat-Gorgonzola-Blechkuchen sowie Spargel-Schinken-Blechkuchen, Wrapscheiben mit Lachs, Salat, Käseplatte und, der Jahreszeit gemäß, Erdbeeren. Die süßen Früchte werden schon morgens um 7.30 Uhr angeliefert und vorbereitet. Eine halbe Stunde später, erwartet Küchenchef Bokermann, wird das Schweinefleisch kommen. »Das wird dann vom Metzger mit Salbeiblättchen und Parmachinken belegt.« Das »Finish« erfolgt dann erst, während die Gäste im Auditorium maximum dem Festvortrag von Ex-Staatsminister Prof. Julian Nida-Rümelin lauschen: Dann werden Heister und Pietsch die 500 kleinen Medaillons flugs abbraten.
Die Mensa muss zu dem Zeitpunkt längst umgestaltet sein: Tische und Stühle werden beiseite geräumt, Stehtische arrangiert und eingedeckt, der Raum mit langen weißen Vorhangbahnen verkleinert. Schließlich soll ja auch das Ambiente stimmen.

Artikel vom 17.06.2005