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Zur Sache

Er sprintet und sprintet und sprintet. Dachten die Radsport-Fans in Deutschland. Doch gestern setzten die Verantwortlichen von T-Mobile Erik Zabel aufs Tour-de-France-Altenteil. Verdient hat der sechsmalige Gewinner des grünen Trikots das wirklich nicht.
Ohne Grün zu Gelb, der schwarze Peter für den Mann aus Unna - so lautet die neue Farbenlehre für die große Schleife durch Frankreich.
Seit 1998 sind bekanntlich alle Versuche gescheitert, Jan Ullrich noch einmal als »König« in Paris einfahren zu lassen. Mit dem Wahlschweizer, Alexander Winokurow und Andreas Klöden machen sich jetzt drei »Prinzen« auf die Lance-Armstrong-Jagd. Dabei können sich die sicherlich eher neutralisieren als ein Sprinter - auch wenn der nicht mehr seine schnellsten Beine hat. Außerdem - an dem 35-Jährigen lag es gewiss nicht, dass Ullrich mit seinem Talent in den letzten Jahren grob fahrlässig umgegangen ist.
Die Zeit für Ausreden ist endgültig vorbei. Der Druck auf den Tour-Sieger von 1997 und die Teamleitung ist durch die gestrige Entscheidung noch größer geworden. Erik Zabel hat schon sein Opfer gebracht. Jetzt sind die anderen dran, dies auch mit Erfolgen zu würdigen.
Oliver Kreth

Artikel vom 17.06.2005