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Prinz Harry in der Sicherheitslücke

Britischer Reporter schleicht sich in Militärakademie Sandhurst ein

Anders als bei der Hochzeit seines Vaters im April (Foto) war diesmal kein Sicherheitsbeamter in der Nähe von Prinz Harry. Foto: Reuters

London (dpa). Sorgen um Prinz Harrys Sicherheit: Nachdem sich ein Reporter mitsamt Bomben-Attrappe unbemerkt Zugang zur britischen Militärakademie Sandhurst verschafft hat, sollen die Sicherheitsvorkehrungen der Einrichtung überprüft werden.
Prinz Harry (20), jüngster Sohn des britischen Thronfolgers Prinz Charles, wird an der Traditionsakademie derzeit zum Offizier ausgebildet. »Ich hätte Harry in die Luft jagen können«, berichtet der Journalist der Boulevardzeitung »Sun« über seinen Besuch auf dem Militärgelände bei London. Dabei sei er dem Prinzen fast zum Greifen nahe gekommen und hätte ohne weiteres eine Bombe zünden können, schrieb er. Verteidigungsminister John Reid sprach von einem schweren Verstoß gegen die Sicherheit und ordnete eine sofortige Überprüfung an.
Der »Sun«-Reporter war mit seinem Auto auf das Gelände gelangt, nachdem er als angeblicher Student Zugang zur dortigen Bibliothek beantragt und erhalten hatte. Ohne jegliche Eskorte sei er nach eigenen Angaben sieben Stunden lang in dem Ausbildungszentrum herumgewandert, habe den Prinzen beim Marschieren gefilmt, mit seinem Handy Aufnahmen gemacht und sogar eine Bombenattrappe gebastelt. Die Zeitung hat nach ihrer Darstellung mit dem »Besuch« schwerwiegende Sicherheitsmängel bloßlegen wollen. »Ein besorgter Insider« habe das Blatt auf die gefährliche Situation hingewiesen.

Artikel vom 17.06.2005