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Altes lebt wieder neu auf

Haus des historischen Handwerks OWL ist eröffnet

Von Jürgen Spies
Hövelhof (WB). In Hövelhof (Kreis Paderborn) wird am Wochenende das »Haus des historischen Handwerks Ostwestfalen-Lippe« eröffnet. Von der Idee bis zur Realisierung vergingen mehr als fünf Jahre. Das Projekt entstand unter der Federführung des plattdeutschen Kreises.
Blick in das Innere des neuen Museums in Hövelhof.Foto: Spies

Auf einer Ausstellungsfläche von 1000 Quadratmetern wird gezeigt, wie und mit welchen Gerätschaften früher im Handwerk gearbeitet wurde. Ein Museum im klassischen Sinn ist der gesamte Komplex an der Staumühler Straße nicht: »Wir wollen an Aktionstagen oder auf Anfrage von Besuchergruppen einzelne Gewerke Ýin AktionÜ präsentieren. Das alte Handwerk soll quasi wieder lebendig werden«, erläutert der Vorsitzende des plattdeutschen Kreises Hövelhof, Werner Höddinghaus.
Veranschlagt war das Projekt mit einer Summe von 400 000 Euro. Zu Beginn besaßen die plattdeutschen Freunde allerdings keinen Pfennig. Nach einer Anschubfinanzierung durch die Gemeinde sowie privater Spender »gab es kein Zurück mehr«, so Höddinghaus. In der Bauphase packten viele Helfer ehrenamtlich an, so dass kein einziger Euro Lohn bezahlt werden musste. Manche Rentner haben bis zu 500 Stunden unentgeltlich gern mitgeschuftet. Hövelhofer Firmen brachten sich ein, gewährten bei der Materialbeschaffung enorme Rabatte, hinzu kamen weitere Spenden. Der Komplex konnte schuldenfrei erstellt werden.
Einblicke gibt es in viele alte Berufszweige - vom Wandmacher (Flechtwerk und Lehm) bis zum Seiler. Die Zeit wird aber nicht nur im Handwerk zurückgedreht: Aus einer aufgelösten Herforder Apotheke konnten Teile der Ausstattung besorgt werden.
Nach dem Eröffnungswochenende (Samstag ab 14 Uhr, am Sonntag ab 10 Uhr) haben Besucher, insbesondere Gruppen, Gelegenheit, mit Werner Höddinghaus (Tel.: 05257/2911) »ihre« Führungen abzustimmen.

Artikel vom 17.06.2005