Bielefeld (WB/in). Wer - etwa beim Umgang mit Kundenkarten oder Personalakten -ÊDatenschutz missachtet, hat vielleicht bald ein Problem. Nach Ansicht von Wolfgang Winter, Paderborner Berater für betrieblichen Datenschutz, nehmen vor allem kleine und mittelständische Firmen die Aufgabe gemessen an der gesetzlichen Verpflichtung nicht ernst genug. Sei die Nachricht über einen Verstoß erst einmal an die Öffentlichkeit gelangt, seien guter Rat und Reparatur des Schadens teuer. Die auf das erste deutsche Datenschutzgesetz von 1977 zurückgehende Rechtslage schreibt vor, dass Betriebe, in denen mehr als vier Mitarbeiter Zugang zu personenbezogenen Daten haben, einen Beauftragten benennen. »Dieser Anforderung kommen viele Betriebe nicht oder nur formal nach, in dem sie einen Alibi-Beauftragten benennen, der aber von Datenschutz weder Ahnung hat noch Befugnis«, kritisierte der Miele-Datenschutzbeauftragte und Vorsitzende des Vereins »Erfahrungsaustauschkreis Datenschutz«Ê(Erfa) in OWL, Wolfgang Günther. Der Verein, vor 25 Jahren gegründet, zählt heute 80 Mitglieder. Unterstützt wird Erfa von der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherung (GDD) sowie den Industrie- und Handelskammern in Bielefeld (Heiko Gellmann) und Detmold (Svenja Jochens).
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