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Mit Charme in die Herzen der Fans und ins Radio

»End of the line« träumt von einer Rockstar-Karriere

Von Thomas Bertz (Text und Foto)
Bielefeld (WB). Aus der Bielefelder Rockmusik-Szene sind sie eigentlich nicht mehr wegzudenken: »End of the line«. Mit ihrem fünften Album »Paper Plane Crash« haben die Emo-Punker einen weiteren Schritt in Richtung Verwirklichung des Rockstar-Traums gemacht und es immerhin ins WDR-Radio von »Eins Live« geschafft.

Da mag sich der ein oder andere Musikfan aus Bielefeld verwundert die Ohren gerieben haben, doch es waren tatsächlich die sympathischen fünf Musiker aus Bielefeld, die da aus dem Äther kamen und somit landesweit zu hören waren. »Heimatkult« heißt die Radio-Sendung des WDR, in der wöchentlich zwei Nachwuchsbands vorgestellt werden. Heimatkult, das sind »End of the line« (EOTL) mittlerweile auch in ihrer Heimatstadt. Mit einer »Ochsentour« von Konzerten haben sie sich mit eingängigen Melodien, bisweilen harten Gitarrenriffs, aber vor allem mit jeder Menge Charme in die Herzen der Fans gespielt.
1998 gründete sich die Schülerband und war noch richtig schüchtern. Sieben Jahre und mehr als 200 Konzerte später sieht die Welt natürlich anders aus. Neben der immensen Bühnenerfahrung lebt die Band auch von Sänger Simon Brinkmann, dem musikalischen Kopf der Band. So produzierte er die aktuelle Platte, mischte sie und zeichnet quasi nebenbei auch noch für Melodien und Arrangements verantwortlich. Doch der 23-Jährige stellt sich selbst ungern in den Vordergrund: »Wir sind eine Band. Ich bringe nur Ideen mit und wir entwickeln gemeinsam etwas daraus.« Zusätzlicher Bonus des Sound-Tüftlers: Er studiert in Detmold und Paderborn »Populäre Musik und Medien« und beschäftigt sich quasi hauptberuflich mit der Materie. »Das Studium ist eher für den Hintergrund wichtig und hilft der Band nur indirekt«, sagt er. Und doch hat es direkten Einfluss. Ein halbes Jahr hat er im Rahmen des Studiums ein Praktikum in einem Ton-Studio in Berlin gemacht und dort auch die »End of the Line«-CD gemischt. Dieser hörenswerte Silberling wird mittlerweile von zahlreichen Campus-Radios in Deutschland gespielt.
Die professionelle Arbeit von Simon Brinkmann hat nun möglicherweise auch für den größeren Radio-Auftritt gesorgt. »Wir bekommen ungefähr 30 CDs in der Woche, aus denen wir zwei aussuchen«, erklärt Marion Schlothmann aus der Heimatkult-Redaktion. Die Bielefelder schafften es in die Sendung, doch den großen Sprung verspricht das nicht unbedingt, denn laut Sender-Angaben hat es im vergangenen Jahr nur eine dieser Gruppen geschafft, regelmäßig im Programm zu laufen.
Und so wird es wohl auch für »End of the Line« sein, die seit 1998 fast in Original-Besetzung spielen. Nur Bassist Bastian »Suus« Sirvent ist nicht zusammen mit den vier anderen zur Schule gegangen. So werden er, Simon Brinkmann, Eike Stuke (Gesang), Christian Keller (Gitarre, Texte) und Michael Seifert (Schlagzeug) weitermachen wie bisher: Konzerte spielen, jede Menge Spaß haben und die Zuhörer mit ihrer Musik begeistern. Ganz ausgeträumt haben sie ihren Rockstar-Traum indes noch nicht.
www.eotl.de

Artikel vom 25.06.2005