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Polnische Erntehelfer

Schlimm: Zloty statt Euro


In Deutschland gibt es fünf Millionen Arbeitslose. Eine erschreckende Zahl. Ferner verwundert es, dass jährlich in Deutschland 310 000 Arbeitskräfte aus Polen eingesetzt werden müssen, um Obst und Gemüse ernten zu können. Hinzu kommt, dass die polnischen Erntehelfer zuverlässig sind, deutsche Arbeitslose, die den Bauern helfen sollen, aber nicht. Wie passt dies zusammen?
Die Bundesregierung will auf Teufel komm raus, Arbeitslose auf die Felder bringen. Doch für 5,17 Euro Mindestlohn pro Stunde wollen viele Arbeitslose den Rücken nicht krumm machen. Arbeitslosengeld II ist einfacher zu »verdienen«. Für die Polen hingegen sind 1000 Euro im Monat ein Bombeneinkommen.
Jetzt droht Ungemach, da seit dem EU-Beitritt Polens die polnischen Saisonarbeiter der Sozialversicherungspflicht unterliegen. Das Geld ist vom 1. Juli an den polnischen Staat zu entrichten.
Für die deutschen Bauern gibt derzeit nur Formulare auf polnisch. Außerdem sollen die Beiträge an drei Stellen überweisen werden. Und zu guter Letzt können die Sozialversicherungsbeiträge nicht in Euro, sondern müssen in Zloty bezahlt werden. Was für ein Aufwand. Die europäische Bürokratie lässt grüßen. Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 18.06.2005