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Der Sport hat die Jubilare
fit gehalten

Ehepaar Castrup feiert Eiserne Hochzeit

Von Jürgen Rahe
Heepen (WB). »Langeweile kennen wir nicht. Entweder gibt es zu Hause etwas zu tun, oder wir sind unterwegs.« Das sagen Willi und Grete Castrup aus Heepen, die heute ihren ganz großen Tag haben. So kann das rüstige Ehepaar das seltene Fest der Eisernen Hochzeit feiern.

65 Jahre verheiratet zu sein ist in der Tat eine stolze Leistung. Und man merkt den Jubilaren auch die Freude an, dass sie diese lange Zeit so gut über die Bühne gebracht haben. »Es war zwar nicht alles Gold, was glänzt«, sagt Grete Castrup (85), »aber letztlich haben wir beiden alle Höhen und Tiefen des Lebens gemeistert.« Und das soll auch in Zukunft so bleiben. »Die Gnadenhochzeit in fünf Jahren - die schaffen wir auch noch«, bemerkt im Brustton der Überzeugung ihr sieben Jahre älterer Ehemann.
Fragt man die Jubilare, die beide waschechte Heeper sind, was ihnen in der Vergangenheit besonders nahe gestanden hat, erwähnen sie - natürlich - zuerst die Familie. Klar, dass die zwei Kinder und vier Enkelkinder mit von der Partie sind, wenn die Eiserne Hochzeit begangen wird. »Gefeiert wird übrigens erst am kommenden Samstag«, sagt Willi Castrup. »Erst freuen wir uns um 16 Uhr auf die Feier in der evangelischen Peter-und-Paul-Kirche in Heepen, und dann treffen wir uns alle zum Fest bei unserem Sohn in Hoberge-Uerentrup.«
Gleich nach der Familie genießt der Sport bei den Castrups einen hohen Stellenwert. Ausgeübt haben sie ihn vor allem in der Sportvereinigung Heepen. Willi war Fußballer, und Gretes große Leidenschaft ist nach wie vor das Turnen. Worüber die Vereinsverantwortlichen froh sein dürften, denn eine bessere Übungsleiterin als Grete Castrup für die Frauen-Turngruppe kann sich eigentlich keiner vorstellen.
Willi Castrup ist im Verein sogar Ehrenmitglied. Kein Wunder, hat er doch zum Wohle des Vereins 33 Jahre lang engagierte ehrenamtliche Vorstandsarbeit geleistet.
Radfahren, Schwimmen, Wandern. Diese Hobbys haben Willi und Grete Castrup stets gemeinsam unternommen. Zuletzt musste Willi Castrup in Sachen Sport zwar etwas kürzer treten, aber auf Beweglichkeit braucht er dennoch nicht zu verzichten. Benötigt der gebürtige Heeper mal eine Luftveränderung, setzt er sich einfach in seinen Wagen und fährt los. »Bis zum heutigen Tag immer unfallfrei«, fügt der Jubilar nicht ohne Stolz hinzu.
Das sympathische Ehepaar hat seit 1963 in Heepen den gleichen Wohnsitz. Erinnert sich Willi Castrup: »Früher hieß unsere Adresse Grünstraße. Im Zuge der Bielefelder Gebietsreform 1973 wurde der Name dann aber in Pickertstraße umgeändert.«
Warum gerade Pickertstraße? »Dafür ist eigentlich meine Frau verantwortlich«, verrät der Jubilar schmunzelnd. »Weil sich ihre Kunst, vortrefflich Pickert zu backen, im Ort herumgesprochen hatte, fiel es damals den Heeper Politikern nicht schwer, für diese Namensgebung ohne Wenn und Aber zu votieren.«

Artikel vom 21.06.2005