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Bester »Mach-mal-Mann«

Hugo Egon Balder - oft genial, manchmal daneben

Von Patricia Brinkhoff
Sat1, Samstag, 21.55 Uhr: »Hugo können Sie morgen auf einem Bahnhof freilassen und sagen: Hier ist das Mikro, da sind die Menschen. Nun mach mal. Er ist der beste Mach-mal-Mann«, schwärmt Show-Dino Frank Elstner über seinen Kollegen Hugo Egon Balder.
Vor und hinter der Kamera aktiv: Balder ist ein Fan der schrägen TV-Fomate. Foto: teutopress

Deshalb durfte sich der Showmaster von der privaten Konkurrenz jetzt gar in der ARD-Portaitreihe »höchstpersönlich« präsentieren, einen Blick hinter die Kulissen gewähren. Doch in seinem Element ist der gebürtige Berliner am Samstagabend, wenn er seine schrägen, unangepassten Humor in der Sat1-Show »Genial daneben« auslebt. Hugo Egon Balder ist für seinen Berliner Arbeitgeber aufgestiegen. Die Show gilt als Quotenhit und wurde unlängst mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Balder moderiert nicht nur die Sendung, bei der fünf Comedians kuriose Fragen beantworten müssen, sondern ist auch deren Erfinder und Produzent - ein Coup, doch bei weitem nicht sein erster.
Den meisten Zuschauern in Deutschland wurde der 55-Jährige, der eigentlich Egon Hugo Balder heißt, in den 80er Jahren als Moderator der schlüpfrigen RTL-Show »Tutti Frutti« bekannt. Während er vor allem damit beschäftigt war, die komplizierten und eigentlich nebensächlichen Regeln der Strip-Show zu erklären, bewies er parallel in einer anderen Sendung sein großes komödiantisches Talent: Gemeinsam mit Hella von Sinnen präsentierte er von 1988 bis 1992 die Kult-Show »Alles nichts, oder?!«.
Zuvor hatte das Multitalent Musik gemacht, Grafik und Kunst studiert, eine Schauspielschule besucht und gemeinsam mit Lore Lorentz und Harald Schmidt auf der Kabarett-Bühne des Düsseldorfer »Ko(m)mödchens« gestanden. Nebenbei war Balder sogar als Schlagersänger erfolgreich: Der im Original von Wolfgang Lippert gesungene Hit »Erna kommt« schaffte es bis in die ZDF-Hitparade.
Einen Namen als Fernsehproduzent machte sich Balder mit der Comedysendung »RTL Samstagnacht« und der von Frank Elstner moderierten Show »April, April«.
Doch auf solchen Lorbeeren ruht er sich nicht aus. Sein jüngstes Projekt ist die erfolgreiche Improvistations-Comedyshow »Schillerstraße«.

Artikel vom 18.06.2005