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Nackt ist man auch
nicht immer happy

Doris Dörries Kino-Film erstmals im Fernsehen

Sat1, Sonntag, 20.15 Uhr: Drei Jahre nach dem Kinostart kommt Doris Dörries Beziehungs-Tragikomödie »Nackt« ins Fernsehen.

Regisseurin Dörrie, die hier ihr eigenes Theaterstück »Happy« mit durchweg erstklassigen Darstellern verfilmte, begleitet drei junge Paare auf der Suche nach der verloren gegangenen Liebe. Die Freunde treffen sich zu einem Abendessen, und im Verlauf ihres Treffens wetten sie, dass sie ihren jeweiligen Partner - nackt - mit verbundenen Augen durch Befühlen erkennen können.
Eines der Paare lebt seit kurzem getrennt: Emilia (Heike Makatsch) und Felix (Benno Fürmann). Bei Annette (Alexandra Maria Lara) und Boris (Jürgen Vogel) scheint die Beziehung intakt zu sein; die beiden sehen sich vor dem beruflichen Durchbruch. Dagegen ist bei den Gastgebern Charlotte (Nina Hoss) und Dylan (Mehmet Kurtulus) die Luft weitgehend raus. Dafür haben sie mit einer Aktienspekulation gerade ihre erste Million verdient.
Nach der Peking-Ente zerlegen die Paare ihre Beziehungen - in ausführlichen Dialogen, denen die Kritiker viel Komik, aber auch Tiefgründiges und Hintersinn bescheinigten. Für die sechs Personen tun sich Abgründe auf - auch als sie beim Betasten der nackten Körper feststellen, dass sie ihre jeweiligen Partner längst nicht so gut kennen, wie sie dachten.
Einige Kritiker fanden Doris Dörries Film etwas zu dialoglastig. Der Streifen wurde aber mit dem Deutschen Filmpreis in Silber, Jürgen Vogel mit einer Goldenen Kamera ausgezeichnet.

Artikel vom 18.06.2005