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Menschen in
unserer Stadt
Astrid Pyttlik
Oberstufenkollegiatin

Wenn Astrid Pyttlik eine CD einwirft, dann können gefühlvolle Songs aus den Boxen tropfen, ein andermal dröhnen peitschende Rhythmen durchdie Luft - »ganz nach Stimmung, ich mag mich ungern auf einen Stil festlegen.« Völlig normal für eine 21-Jährige, allerdings hat Astrid Pyttlik auch Klassik im Regal stehen. Zur Übung.
Die Tochter eines Ehepaars, das eine private Musikschule führt, singt nämlich selbst für ihr Leben gern. »Aber keinen anspruchslosen Pop. Ich liebe die große Oper.« Und zwar so sehr, dass die junge Künstlerin zum Oberstufenkolleg nach Bielefeld wechselte, weil sie dort Musik als Leistungskurs belegen konnte. Unter den Fittichen von Gesangslehrerin Edith Murasov.
Die hat das Jungtalent kürzlich nach Nürnberg begleitet, wo Astrid Pyttlik beim Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« den 3. Platz holte. Ihren Abschluss am Kolleg hat sie auch schon hinter sich. Note? »Eins plus.« Joi, joi. Und im zweiten Fach, in Psychologie? »Zwei plus.« Stark.
Klasseleistungen, »aber dass die Musikwelt jetzt bei mir Schlange steht, kann ich leider nicht sagen.« Astrid Pyttlik weiß auch noch nicht so ganz genau, wohin ihr Weg jetzt führen soll. »Meine Freunde sagen: Werd' Opernsängerin.« Denn die Sopranistin hat einen ausgeprägten Hang zur Schauspielerei: »Auf der Bühne bin ich besser als bei der Probe.« Die Rolle muss ihr etwas abverlangen. Nicht schmachtendes Liebesgesülze mit Fiedelmichel, sondern große Gefühle mit Power. »Die Donna Elvira aus ÝDon GiovanniÜ hat alles, was mich an der Welt der Oper so fasziniert.« Liebe: ja, aber die Bedingungen stellt allein die Frau . . . Klar doch.
Astrid Pyttlik liebäugelt derweil mit einer Ausbildung zur Gesangspädagogin. Vielleicht mit dem Schwerpunkt Musiktherapie. »Ich möchte verhaltensauffälligen Kindern helfen. Wenn überdies der eine oder andere Bühnenauftritt möglich ist, würde mich das natürlich freuen.«
Jetzt heißt es: bewerben. Kontakte zu Professoren hat Astrid Pyttlik bei »Jugend musiziert« knüpfen können, nun dürften sich ihr ruhig die Pforten einer Musikhochschule öffnen, in Lübeck vielleicht oder im Ruhrgebiet. Eine mit Renommee. Eine erstklassig e . . .Matthias Meyer zur Heyde

Artikel vom 18.06.2005