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Kaufmann oder Fachkraft

»KEP-Berufe« sowohl in zwei- als auch dreijähriger Ausbildung

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Die Zeiten ändern sich. Gab es früher nur die »gelbe« Post, so konkurriert das einstige reine Staatsunternehmen heute mit zahlreichen privaten Paketdiensten und Stadtkurieren.

Als einer der ersten Wettbewerber wagte sich schon 1989 »German Parcel« auf den Markt. Zu den Gründern gehörte die Bielefelder Spedition Mönkemöller. Im Jahr 2000 wurde das Unternehmen von der britischen »Royal Mail« gekauft und zwei Jahre später in »General Logistics Systems« (GLS) umgetauft. Der Ausbildungsberuf aber hieß in der Branche noch bis vor kurzem »Postverkehrskaufmann«.
Der Anspruch der privaten Anbieter, dass auch ihre Bedürfnisse bei der Ausbildungsordnung zum Tragen kommen, hat im vergangenen Monat Mai endlich Früchte getragen. Seitdem gibt es die »KEP-Berufe« für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen. In drei Jahren können Jugendliche jetzt zum KEP-Kaufmann und in zwei Jahren zur KEP-Fachkraft ausbilden lassen.
Trotz der Kürze der Zeit möchte das Bielefeld GLS-Depot als das -Êgemessen am täglichen Umschlag von 50 000 Paketen -Êgrößte im Gesamtkonzern auf jeden Fall schon 2005 mindestens eine Lehrstelle vergeben. Dirk Klimkeit: »Die Stelle ist, weil ein Anwärter wieder abgesprungen ist, noch vakant.«
Voraussetzung sind die Fachoberschulreife und insbesondere gute Mathematik- und Fremdsprachen-Kenntnisse. KEP-Kaufleute sitzen einen Großteil der Arbeitszeit am Telefon, konferieren dort mit Kunden und anderen GLS-Depots, auch solchen im Ausland. Weitere Aufgaben sind die Überwachung der internen Abläufe und Qualitätssicherung.
»Wir bilden für den eigenen Nachwuchs aus«, antwortet Klimkeit auf die Frage, ob eine anschließende Beschäftigung gesichert sei. Zu den Auftraggebern gehören unter anderem Arvato und Ebay-Kunden.
Bislang half sich GLS mit Speditionskaufleuten. »Aber es ist ein riesiger Unterschied, ob ich Paletten, Briefe oder eben einzelne Pakete verschicke.«

Artikel vom 18.06.2005