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Muttermilch ist gut - aber belastet


Berlin (WB). In der Muttermilch lassen sich nach einer Studie des »Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland« (BUND) mehr als 300 synthetische Chemikalien nachweisen. Zwar seien die Belastungen mit giftigem PCB, DDT und Dioxinen aufgrund weitreichender Verbote rückläufig. Jedoch würden immer mehr neue gefährliche Stoffgruppen wie Weichmacher, Flammschutzmittel und Duftstoffe gefunden, teilte der Umweltverband gestern mit.
Angelika Zahrnt, BUND-Vorsitzende: »Muttermilch ist die wichtigste und beste Nahrung für jeden Säugling. Synthetische Chemikalien haben darin nichts zu suchen. Wir raten nicht vom Stillen ab, sondern wollen, dass die Belastungen schnell und effektiv minimiert werden. Nur eine konsequent am Vorsorgeprinzip ausgerichtete Chemikalienpolitik kann dazu beitragen, dass Muttermilch künftig weniger belastet sein wird.«
Synthetische Chemikalien seien für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich, da wichtige Entwicklungsphasen gestört werden können. Der BUND forderte die Bundesregierung daher auf, sich für eine Reform der Europäischen Chemikalien-Verordnung einzusetzen. Das seit längerem diskutierte europäische Chemikalienrecht REACH (Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien) eröffne erstmals die Chance, die Belastung der Muttermilch tatsächlich zu reduzieren.

Artikel vom 15.06.2005