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Ruhe vor dem Indy-Sturm

Ralf Schumacher prophezeit Michaels Karriereende

Indianapolis (dpa). Der fast schon entthronte Formel-1- Weltmeister ist vor dem Großen Preis der USA mit dem Motorrad auf Abenteuer-Tour.

Bruder Ralf golft in Kanada, und der Toyota-Pilot prophezeit ein baldiges Karriereende von Michael Schumacher. »Ich gehe nicht davon aus, dass Michael noch lange fahren wird«, sagte er. Dagegen versucht der momentan beste Deutsche, Nick Heidfeld, vor dem Rennen in Indianapolis die Enttäuschung über sein Ausscheiden in Montreal zu vergessen. »Das ist nicht so leicht. Aber wenn es in Indy losgeht, ist Montreal kein Thema mehr«, sagte der BMW-Williams-Pilot.
Nach dem Kanada-Grand-Prix wittern die Verfolger von WM-Spitzenreiter Fernando Alonso vor dem neunten Saisonrennen am Sonntag (20 Uhr/RTL und Premiere) Morgenluft. Nach dem Ausfall des Spaniers könnte vor allem Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes den 22-Punkte-Rückstand auf den Spanier im Renault weiter verringern. Der Finne strotzt nach seinem dritten Saisonsieg vor Selbstvertrauen. Patrick Faure, der Präsident des Formel-1-Teams von Renault, gibt indes Durchhalteparolen aus: »Wir führen immer noch in der Weltmeisterschaft. Es gibt keinen Grund zur Panik.«
Doch erstmals in dieser Saison hat Alonso einen klaren Nachteil. Er muss in der Qualifikation am Samstag als einer der ersten auf die Strecke, während Kanada-Sieger Räikkönen als Letzter fahren darf. Und - im Vorjahr flog Alonso nach einem durch die Konstruktion des Autos bedingten Reifenschaden ab. Durch die Ein-Reifen-Regel könnte dieses Problem in diesem Jahr verschärft werden.
Auch Ralf Schumacher krachte vor zwölf Monaten auf dem Indianapolis Motor Speedway mit 300 Stundenkilometern in die Betonmauer. Ralf Schumacher stellt klar: »Der Unfall von letztem Jahr hat meine Einstellung zum Autorennen nicht verändert.« Der Toyota-Pilot will Vollgas geben und liebäugelt mit einem Podestplatz.

Artikel vom 16.06.2005