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Immobilienverkauf »ohne Tabus«

Stadt hat kein Geld, um die notwendigen Reparaturen vorzunehmen


Bielefeld (bp). 150 Millionen Euro müssten in städtische Gebäude gesteckt werden, um notwendige Instandsetzungsmaßnahmen abzuarbeiten. Dazu beläuft sich der Reparaturstau bei den insgesamt 1250 Kilometern kommunale Straßen auf 80,8 Millionen Euro. Nur noch absolut unumgängliche Sanierungen können vom Immobilienservicebetrieb durchgeführt werden. Deshalb schlägt Gregor Moss als zuständiger Dezernent vor, dass sich die Stadt von allen Grundstücken und von allen Gebäuden trennt, die nicht benötigt werden. Moss: »Es darf keine Tabus geben.«
Auf die Verkaufsliste gesetzt werden könnten auch das ehemalige Kreishaus und das Ankergebäude an der Ravensberger Straße - dort sind unter anderem Bau-, Schul-, Jugend- und Umweltamt untergebracht. Voraussetzung: ein neues Dienstleistungszentrum, das die Stadt auf Dauer kostengünstiger kommen würde als Kreishaus und Ankergebäude. In die müsse zudem dringend investiert werden, unter anderem, weil die technische Ausstattung längst nicht mehr den Anforderungen entsprächen.
Ob es ein solches Dienstleistungszentrum auf dem ehemaligen Gelände der Firma Droop & Rein an der Schildescher Straße tatsächlich eines Tages geben werde, das, so Moss, entscheide die Politik. Ein Projektteam, zu dem unter anderem die Stadtwerke gehören, habe den Fraktionsvorsitzenden der Ratsparteien die Rahmenbedingungen zu dem Bauvorhaben genannt. Die Politik müsse nun entscheiden, ob weiter an dem Projekt gearbeitet werden solle oder ob es zu den Akten gelegt werden soll.
Die Stadt würde im Dienstleistungszentrum die Flächen anmieten, die sie für Baubehörde etc. benötigt, die dann überflüssigen Immobilien zu verkaufen versuchen. Moss: »Damit stehen wir finanziell besser da.«

Artikel vom 16.06.2005